Kreis Kaiserslautern Geschichte ist sein Steckenpferd

Keiner kennt die Geschichte Hochspeyers so gut wie er: Franz Neumer. Als Heimat- und Familienforscher hat er sich weit über die Westpfalz hinaus einen Namen gemacht. Heute feiert er seinen 90. Geburtstag.

Der 1928 im rheinhessischen Friesenheim geborene Jubilar wohnt seit 1940 in Hochspeyer. Beruflich war er nach dem Zweiten Weltkrieg als Bahnbeamter tätig, zuletzt bei der Bundesbahndirektion Saarbrücken als Personalsachbearbeiter und Lehrer an der Eisenbahnfachschule. Ehrenamtlich engagierte sich Neumer in Hochspeyer seit über fünf Jahrzehnten: Von 1984 bis 1998 saß er für die CDU im Gemeinderat, danach bekleidete er das Amt des Ersten Ortsbeigeordneten. Seit 1956 gilt Franz Neumers besonderes Interesse der Heimat- und Familiengeschichte der Pfalz. In vielen Vorträgen informierte er über regionalgeschichtliche Themen und legte eine Vielzahl von Publikationen vor. So veröffentlichte er 1981 die Ortsgeschichte von Fischbach, vier Jahre später die von Waldleiningen. Mit dem umfangreichen Bürgerbuch der VG Hochspeyer, das alle personengeschichtlichen Daten für die Zeit von 1650 bis 1850 enthält, schuf Neumer 1995 eine wichtige Grundlage für die Personen- und Familiengeschichte. Ein Jahr später erschien das Buch „Hochspeyer in alten Ansichten“. 2001 publizierte er die Ortsgeschichte seines Heimatdorfes Friesenheim. Über diese Monografien hinaus veröffentlichte Neumer eine Vielzahl von Aufsätzen in den Heimatkalendern und Heimatjahrbüchern des Landkreises Kaiserslautern, der Zeitschrift für Pfälzisch-Rheinische Familienkunde und in Festschriften. Im Kaiserslauterer Jahrbuch für pfälzische Geschichte und Volkskunde schrieb er unter anderem über die Grafen von Sickingen und ihren linksrheinischen Besitz, den Beginn der NS-Zeit in Hochspeyer und über die Hochspeyerer Juden. Neumers Arbeiten basieren auf fundierten Quellenstudien und sind gekennzeichnet durch große wissenschaftliche Genauigkeit und gute Lesbarkeit. 2004 erhielt er die Verdienstmedaille des Landes. Sowohl der Verein für Pfälzisch-Rheinische Familienkunde als auch die Bezirksgruppe Kaiserslautern im Historischen Verein der Pfalz würdigten Neumers Verdienste mit der Ehrenmitgliedschaft.

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