Deidesheim Kerwe: Fällt die Bändchenregel?

Kerwe 2022: Bei der offiziellen Eröffnung wird der Kerwe-Baum gestellt.
Kerwe 2022: Bei der offiziellen Eröffnung wird der Kerwe-Baum gestellt.

Bei der Organisation der Deidesheimer Weinkerwe steht am 7. März eine Grundsatzentscheidung an: Soll die Eintrittsregel wieder fallen? Ja, sagt dazu die Kerwe-Kommission. Das letzte Wort hat jedoch der Stadtrat.

Mit der Eintrittsregel bei der Kerwe hat die Stadt Deidesheim sich im vergangenen Jahr wenig Freunde gemacht. Die Zahl der Besucher blieb weit hinter den Erwartungen der Verwaltung zurück, und auch finanziell rechnete sich der Aufwand nicht. Schon kurz nach der Veranstaltung wurde die Forderung laut, in diesem Jahr kein Eintrittsgeld zu fordern.

Nun steht am 7. März eine Grundsatzentscheidung an: Der Stadtrat muss entscheiden, ob mit oder ohne Bändchen gefeiert wird. Und wie die Kosten, die aufgrund der erhöhten Sicherheitsanforderungen entstehen, gedeckt werden sollen. Die Kerwe-Kommission hat sich bereits festgelegt: „Die Empfehlung lautet, auf die Eintrittsregel zu verzichten“, sagte Stadtbürgermeister Manfred Dörr (CDU) auf Anfrage. Das Votum des Gremiums, das nichtöffentlich tagte, sei einstimmig gewesen. „Laut Kommission sollten wir versuchen, wieder wie vor der Pandemie zu feiern.“

Zum Schluss fehlten 28.000 Euro

Im vergangenen Jahr war zunächst geplant worden, statt der traditionellen „Kerwe uff de Gass“ einen „Weinsommer“ in den Höfen zu organisieren. Hintergrund war die unsichere Pandemie-Lage zum Zeitpunkt der Grundsatzentscheidung, aber auch die verschärften Sicherheitsauflagen. Der Stadtrat riss dann jedoch im Mai das Ruder herum und beschloss, die Kerwe doch in mehr oder weniger traditioneller Form zu organisieren. Die Mehrkosten dafür sollten über Eintritte gedeckt werden. Das Konzept ging jedoch nicht auf. Das Ziel, die Kerwe kostenneutral zu organisieren, wurde deutlich verfehlt, es entstand ein Defizit in Höhe von gut 28.000 Euro. Einnahmen erzielte die Stadt unter anderem durch den Verkauf von gut 36.800 Eintrittsbändchen, außerdem durch Standgebühren. Die Anzahl der Besucher wurde mit etwa 35.000 angegeben und lag damit deutlich niedriger als in früheren Jahren, in denen von – geschätzt – 150.000 bis 180.000 die Rede war.

Auch in diesem Jahr werde die Stadt ein Sicherheitskonzept vorlegen müssen, betonte Dörr. „Wir gehen davon aus, dass wir eine mittelgroße Veranstaltung haben werden.“ Demnach dürfen maximal 15.000 Besucher gleichzeitig auf dem Gelände sein. Dörr geht davon aus, dass das Sicherheitskonzept auf dem des vergangenen Jahres aufbauen kann und damit günstiger wird. Kosten werden dennoch entstehen. Diese sollen, so der Bürgermeister, auf die Beschicker umgelegt werden. Sie seien bereits informiert. Die Standgebühren würden sich dadurch „in etwa verdoppeln“. Das Sicherheitskonzept sei aber noch nicht in Auftrag gegeben worden, auch dafür sei ein Stadtratsbeschluss nötig.

Laut Dörr soll den bisherigen Überlegungen zufolge der Stadtplatz wieder Teil des Festgeschehens sein – im vergangenen Jahr war der Platz ausgeklammert. Einige Stellen sollten „entschärft“ werden, ähnlich wie beim Weihnachtsmarkt, damit keine Engpässe auf der Festmeile entstehen.

Dörr hofft, dass die Kerwe wieder gut angenommen wird und die Beschicker auf ihre Kosten kommen. Die Stadt werde durch Öffentlichkeitsarbeit dafür sorgen, dass potentielle Besucher rechtzeitig informiert werden.

x