Kaiserslautern Weg von der Exotenhaltung

Die FDP regt eine Neuausrichtung des Siegelbacher Tierparks an und stellt ein Konzept zur Diskussion. Danach soll der Zoo auf einheimische Tierarten setzen und weg von Exoten-Haltung kommen.

Am Montag hatte Zoo-Leiter Matthias Schmitt im Stadtrat auf Antrag der FDP-Fraktion die weitere Entwicklung des Tierparks skizziert, die FDP hatte daraufhin erklärt, es sei nicht ersichtlich, in welche Richtung sich der Zoo entwickeln solle. Zugleich hatten die Liberalen ein Konzept angekündigt, das Werner Kuhn und Sabine Leyendecker nun der RHEINPFALZ vorgestellt haben. Beide betonten, dass sich die Zooleitung und die Beschäftigten unter den vorhandenen Bedingungen stark engagierten, das gelte ebenfalls für die Zoofreunde und ihre erhebliche finanzielle Unterstützung. Dennoch sei festzustellen, dass der Zoo in den letzten drei Jahren 21.000 Besucher verloren hat. „Dafür kann man nicht nur schlechte Witterungsverhältnisse verantwortlich machen“, so Kuhn. Schwerpunkte einer neuen konzeptionellen Ausrichtung sollten einheimische Tierarten sein. Der Bereich „Haustiere“ solle nach und nach ausgebaut werden, sagte Leyendecker. Weitere alte Haustierrassen, ein Bauerngarten, alte Nutzpflanzen könnten ein neues Ensemble bilden. Vorstellbar sei das Anlegen eines Bauerngartens mit Nutzpflanzen, Kräutern und Heilpflanzen. So könnten neue Veranstaltungen angeboten und Vereine eingebunden werden. Leyendecker kann sich vorstellen, dass Kleintier- und Geflügelzüchter Ausstellungen im Zoo ausrichten, sich Landfrauenvereine engagieren. Es könne altes Handwerk präsentiert werden, es könne Bauernmärkte oder ein Erntedankfest geben, die Besucher anlocken. Der sehr gut umgesetzte fränkisch-karolingische Hof füge sich harmonisch in ein solches Konzept ein. Ein Ensemble „Bauernhof“ sei auch aus pädagogischer Sicht wertvoll, sagte Kuhn, der auch den TU-Fachbereich Biologie in die konzeptionelle Entwicklung einbinden möchte. Die FDP betonte, es solle keine Tigerhaltung mehr geben, die Gehege müssten abgerissen werden. Zebus und Yaks sollten in den Wildpark ausgelagert werden, um neue Flächen zu generieren und gleichzeitig den Wildpark attraktiver zu gestalten. So entstehe in Siegelbach Raum für kleinere Parzellen, auf denen einheimische Tiere gehalten werden können. Was mit dem Warmhaus passiert, müsse jetzt nicht entschieden werden. Vorstellbar sei, dass es erhalten bleibt. „Der Tierpark soll kein Bauernhof werden“, sagte Kuhn. Die FDP ist der Ansicht, dass das Konzept keine zusätzlichen Kosten verursacht. Es könne Zug um Zug umgesetzt werden, durch den Wegfall der Exoten spare der Tierpark viel Geld, denn Futter und Tierarztbetreuung seien sehr teuer, sagte Leyendecker: „Die Kosten werden das Budget nicht überschreiten, da es im Zuge der Umgestaltung zu deutlichen Einsparungen kommen wird.“ Bei der Neuausrichtung des Zoos müsse Tierschutz oberste Priorität haben, erklärte Kuhn. Er sieht das Konzept der FDP als Diskussionsgrundlage und betonte zugleich, ein „Weiter so“ dürfe es nicht geben. Der Siegelbacher Tierpark habe „bestenfalls eine kleinregionale Ausrichtung“ und könne nicht mit Tierparks in Neunkirchen, Landau oder Saarbrücken mithalten. (dür)

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