Kaiserslautern Experten radeln Trasse der geplanten Pendler-Radroute ab

Die Brandenburger Straße ist eine Engstelle der Route: Hier soll der Radweg in den Grünstreifen gebaut werden.
Die Brandenburger Straße ist eine Engstelle der Route: Hier soll der Radweg in den Grünstreifen gebaut werden.

Wenn sich am Dienstag ein kleiner Trupp Radfahrer von Kaiserslautern nach Landstuhl auf den Weg macht, dann tun sie dies nicht aus purem Vergnügen: Vielmehr begutachten die Experten die geplante Strecke der Pendler-Radroute. Und wollen somit dafür sorgen, dass künftig mehr Menschen mit dem Rad, und zwar schneller als jetzt zur Arbeit kommen.

Im November vergangenen Jahres wurde die Machbarkeitsstudie für die Radroute von dem beauftragten Planungsbüro vorgestellt, aus fünf möglichen Trassenvarianten wurde eine als geeignetste ausgewählt: Sie verläuft vom Lauterer Hauptbahnhof bis zum Bahnhof Landstuhl stets südlich der Bahnlinie, hauptsächlich auf der Pariser und Kaiserstraße.

„Zur Befahrung dieser knapp 16 Kilometer langen Vorzugstrasse hat der LBM eingeladen“, sagt die städtische Radverkehrsbeauftragte Julia Bingeser, die bei der Fahrt dabei sein wird. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Kaiserslautern hat die Federführung bei der Tour: „Es handelt sich um eine interne Veranstaltung und keine Bürgerfahrt“, macht Laura Gilz vom Team Radverkehrsplanung des LBM in Kaiserslautern deutlich. „Nachdem die Machbarkeitsstudie abgeschlossen ist, wollen wir nun mit allen Projektverantwortlichen die Strecke abfahren, um vor allem die kritischen Stellen genauer zu begutachten und dann Lösungen zu erarbeiten.“

So sind bei der Tour neben LBM-Verantwortlichen aus Kaiserslautern und Koblenz Vertreter der Stadt Kaiserslautern – darunter aus dem Ortsbeirat Einsiedlerhof – und der Verbandsgemeinde Landstuhl dabei, sowie Radler des ADFC. „Es wird eine eher kleine Gruppe, wahrscheinlich nicht mehr als zehn Personen“, schätzt Gilz.

Die Trasse steht zwar nun fest, doch an verschiedenen Punkten gibt es noch Lösungsbedarf: Das Kleeblatt der B270 ist einer dieser Hauptknackpunkte. „Der Vorschlag der Machbarkeitsstudie lautet, die Radroute untendurch zu führen, doch dies ist noch nicht konkret. Es wird immer eine Alternativprüfung geben“, verrät Gilz.

Die Studie hat neben der idealen Trasse auch den Nutzen der Pendlerradroute errechnet: 16.350 Kilometer pro Tag würden sich demnach vom Auto aufs Rad verlagern; bei einer Pkw-Auslastung von durchschnittlich 1,3 Personen bedeutet dies eine Einsparung von 2,8 Millionen Auto-Kilometer pro Jahr. So fällt auch die Nutzen-Kosten-Rechnung deutlich zugunsten der Radroute aus: Aufgrund weniger Luftschadstoffe, Unfallschäden und Krankenkosten ergibt sich laut Studie ein volkswirtschaftlicher Nutzen von jährlich 1,2 Millionen Euro. Dieser steht bei Baukosten in Höhe von 6,275 Millionen Euro und einer Nutzungsdauer von 25 Jahren bereinigten Kosten von jährlich 348.000 Euro gegenüber.

Doch die Radler müssen sich noch etwas gedulden: Voraussichtlich erst 2028 wird die Radverbindung fertig sein, hauptsächlich wegen hohen Abstimmungsbedarfs, Eingriffen in Privatgrundstücke und aus Naturschutzgründen. Gebaut wird in Etappen.

Die Tour findet auch bei Regen statt, sagt Gilz, „außer es gibt Unwetter“, schränkt sie ein.

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