Eisenberg Abwasserkanäle werden saniert

Jährlich stellen die Eisenberger Verbandsgemeindewerke für die Kanalsanierungen mit dem so genannten Inliner-Verfahren 700.000 E
Jährlich stellen die Eisenberger Verbandsgemeindewerke für die Kanalsanierungen mit dem so genannten Inliner-Verfahren 700.000 Euro in ihren Haushalt ein.

Der Werksausschuss der Verbandsgemeinde Eisenberg hat am Dienstagabend beschlossen, für mehr als 80.000 Euro verschiedene Planungsaufträge an das Ingenieurbüro Obermeyer zu vergeben. Das gleiche Büro wurde bereits von der Gemeinde Kerzenheim beauftragt, die Erschließungsplanung für das Baugebiet Lochweg zu machen. Der Ausschuss sah es als Vorteil an, wenn auch die Entwässerungsplanung aus einer Hand stammt.

Im Lochweg soll ein Baugebiet entstehen, in dem 18 Einfamilienhäuser und zwei Mehrfamilienhäuser gebaut werden. Die Gemeinde und auch die Verbandsgemeinde hoffen, die gesamten Planungen für das Baugebiet bis zum Sommer abschließen zu können, damit die Erschließung ab September angepackt werden kann. Die Bauarbeiten sollen dann bis Juni 2019 abgeschlossen sein. Die Schmutzwasserentsorgung im Baugebiet Lochweg soll 125.000 Euro kosten, informierte der technische Werkleiter der Verbandsgemeindewerke Eisenberg, Helmut Zurowski, den Werksausschuss. Daraus ergebe sich ein Honorar (inclusive Bauüberwachung) von rund 17.800 Euro. Das Schmutzwasser wird ins bestehende Leitungsnetz im Bereich des Lochwegs/Ebertsheimer Straße eingeleitet. Das Oberflächenwasser im Baugebiet soll über einen bestehenden Landgraben, einen Bach und von dort in ein Regenrückhaltebecken abgeführt werden. Hierfür müssen die VG-Werke gegenüber der Struktur- und Genehmigungsdirektion die Leistungsfähigkeit der Gewässer nachweisen, was auch mit etwas mehr als 3000 Euro Planungskosten zu Buch schlägt. Die Kosten für die eigentliche Oberflächenentwässerung des Baugebiets wurde von der Verwaltung auf 219.000 Euro geschätzt, daraus ergibt sich für diesen Bereich der Planung ein Honorar von mehr als 31.600 Euro. Für die Ableitung des Oberflächenwassers in den Rodenbach braucht es zudem eine weitere Vermessung dieses Gewässers, was nochmals 2500 Euro Kosten verursacht. Der Bau der Wasserversorgung im Baugebiet wird voraussichtlich 211.000 Euro kosten, wodurch sich Planungskosten von 24.100 Euro ergeben. „Die jeweiligen Honorar-Offerten sind angemessen und entsprechen den gesetzlichen Vorgaben“, so Zurowski. Jährlich stellen die Verbandsgemeindewerke für die Kanalsanierungen mit dem so genannten Inliner-Verfahren 700.000 Euro in ihren Haushalt ein. Inliner werden Schläuche aus Spezialkunststoff genannt, die mit Druckluft in den Kanal eingeführt werden, sich an die Wände der bestehenden Beton-Kanalrohre anlegen und dort durch Erhitzen dauerhaft die innere Form der Rohre annehmen und diese abdichten. 2018 sollen auf diese Weise die Kanäle in der Glassinistraße, der Schulstraße, Goethestraße, Sandstraße und Ripperter Straße in Eisenberg auf einer Gesamtlänge von 2000 Metern saniert werden. Für die anstehenden Aufgaben werden 494.536 Euro nötig. Der Werksausschuss vergab den Auftrag an den günstigsten Bieter. Das Unternehmen, das den Zuschlag erhält, arbeitet bereits seit Jahren in der VG Eisenberg und nimmt auch die Kanaluntersuchungen vor. „Wir haben in den letzten Jahren nie die im Haushalt bereitstehende Gesamtsumme verbraucht“, informierte Zurowski den Ausschuss. 2015 wurden 596.500 Euro ausgegeben, 2016 466.200 Euro, 2017 lediglich 522.000 Euro. Durch den günstigen Abschluss für die Inliner-Sanierung bleiben den Werken Haushaltsmittel übrig, die in eine Kanalerneuerung in Steinborn zum Teil investiert werden sollen. Für rund 45.000 Euro planen die Werke in einem Gehweg zwischen der Theodor-Storm-Straße und der Eichendorf-Straße einen zusätzlichen Kanal zu verlegen. „An dieser Stelle liegt der Kanal aus dem Jahren 1964 oder 1965 in einer Tiefe von 3,60 Metern“, so der Werkleiter. Da im Gehweg, der die einzige Verbindung zwischen den Häusern in diesem Bereich von Steinborn darstellt, auch sämtliche anderen Versorgungs- und Kommunikationsleitungen verlegt sind, wollen die Werke statt eines Austauschs der Rohre einen zweiten Kanal einziehen, der nicht ganz so tief verlegt werden soll. „Dort geht es überaus eng zu, wenn wir da so tief in den Boden müssten, dann würde das enorme Mehrkosten verursachen“, begründete Zurowski die Überlegungen der Werkleitung. Da über den alten Kanal mittlerweile viel mehr Abwasser abgeleitet wird, da Steinborn stetig gewachsen ist und auch Abwässer aus dem Bereich Rosenthal hier mittlerweile durchgeleitet werden, biete das zweite Ablaufsystem im Fall eines Rückstaus die Möglichkeit der Ableitung.

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