BAD Dürkheim Nach Booster-Impfung essen gehen

Impfen auf der Limburg: Während Ärztin Irena Stöckelmann die Spritze setzt, wird sie vom Dehoga-Präsidenten Gereon Haumann und S
Impfen auf der Limburg: Während Ärztin Irena Stöckelmann die Spritze setzt, wird sie vom Dehoga-Präsidenten Gereon Haumann und Staatssekretärin Petra Dick-Walther beobachtet.

Der Piks auf der Limburg war nicht nur mit einer schönen Aussicht in den Pfälzerwald und die Rheinebene verbunden, sondern hat auch die Aussichten der heimischen Gastronomie verbessert.

Denn für die 200 Geboosterten fällt nun der Nachweis eines Schnelltests weg, wenn ein Restaurantbesuch geplant ist. Initiator der Aktion war Marc Geldon, einer der Geschäftsführer der Gaststätte Konrad 2. Mit der AsA Arbeitsschutz AG, der Ärztin Renata Gologan und zwei weiteren Medizinern hat er das Impfangebot organisiert. Da laut Geldon am Samstag in Rheinland-Pfalz zum ersten Mal in einem Gastrobetrieb geimpft wurde, hatten am Samstag auch prominente Gäste den Weg auf die Burg gefunden.

Unterstützung für die Gastronomie

Unter ihnen der Landtagsabgeordnete Markus Wolf (CDU). „Ich unterstütze die Aktion von Marc Geldon, denn jede Spritze zählt. So tut man etwas für die Gesundheit und kann auch der Gastronomie helfen, die schwere Zeiten durchmachen muss“, betonte Wolf. Auch Petra Dick-Walther (FDP), Staatssekretärin im Mainzer Wirtschaftsministerium, war gekommen. Sie sprach von einer „tollen Aktion“, die ihre volle Unterstützung habe. „Omikron bereitet sich sehr viel schneller aus als die bisherigen Virusvarianten. Die einzige Chance, die man im Moment hat, ist das Impfen“, sagte die Staatssekretärin. Die Gastronomie habe wahnsinnige Einbußen und Einschränkungen hinnehmen müssen. „Ich finde es persönlich als ein tolles Zeichen, dass diese Branche sich bereit erklärt, eine Impfaktion zu gestalten und ihre Räumlichkeiten dafür zur Verfügung stellt“, lobte die Staatssekretärin. Das werde von der politischen Seite unterstützt, denn man wolle in jedem Fall dazu beitragen, dass die Gastronomie gut durch die Pandemie komme, um im Anschluss wieder aktiv durchstarten zu können.

Dies wäre ganz im Sinne von Gereon Haumann, dem Präsidenten des rheinland-pfälzischen Hotel und Gaststättenverbandes (Dehoga), der die Impfaktion ebenfalls vor Ort begleitet hat. Denn nach einer aktuellen Umfrage unter den Mitgliedern des Verbandes hat die Branche im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2019 durchschnittlich 36 Prozent Umsatz verloren. Im Dezember 2021 seien es gar 51 Prozent gewesen. Der Verband macht dafür die 2G-plus-Regelung verantwortlich, die von den Nicht-Geboosterten einen aktuellen Schnelltest verlangt. Das habe die zweifach Geimpften verärgert und verunsichert. „Gerade die Betriebe mit geringen Aufenthaltszeiten, wo ein Cappuccino, Bier oder eine Schorle getrunken wird, haben sehr stark gelitten“, bekräftigte Haumann.

Bessere Bezahlung in der Gastronomie

Er wolle sich in Gesprächen mit der Landesregierung dafür einsetzen, dass es für Geimpfte und Genesene eine Ausnahme von der Testpflicht geben solle, wenn deren Genesung oder Impfung noch keine drei Monate zurückliege. Dies werde in Baden-Württemberg praktiziert und sollte auch in Rheinland-Pfalz funktionieren, so Haumann.

Für den Sommer gehe er davon aus, dass in der Branche wieder „relativ normal“ gearbeitet werden könne und es kaum Pandemie-Einschränkungen geben werde. Allerdings befürchte er einen Personalmangel. Um dem entgegenzutreten, habe die Dehoga-Rheinland-Pfalz in den Tarifverträgen mit den Gewerkschaften Lohnsteigerungen zwischen 30 und 60 Prozent vereinbart. Außerdem sei darauf geachtet worden, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, um Beruf und Freizeit besser planen zu können.

„Ich freue mich riesig, dass Marc Geldon sowie das Team aus dem medizinischen Bereich diese Aktion macht, denn das ist ein wichtiger Schritt aus der Pandemie heraus in die Normalität, dabei hilft jeder Piks“, sagte Haumann, der betonte, dass das Boostern, der dritte Piks, die Eintrittskarte für die Gastronomie und Hotellerie sei – sowie der Schlüssel, um die Gastronomie offen zu halten. „Das ist hier auf der Limburg in der Gastronomie ein guter Pilot, der hoffentlich Nachahmer findet“, sagte der Dehoga-Präsident, denn so könne man vielen Menschen ein niedrigschwelliges, ortsnahes Impfangebot machen. Zusätzlich sei es aber ebenso wichtig, die Menschen zur Erst- und Zweitimpfung zu bringen.

Für Marc Geldon war die Aktion ein großer Erfolg. „Jeder, der zu uns gekommen ist, auch die Spontanbesucher, hat seine Impfdosis bekommen“, berichtete der Gastronom.

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