Pfalz Niedrigwasser: BASF prüft Kauf von Tragflügelbooten

Der Rhein ist eine Lebensader für die BASF: 40 Prozent der Transporte des Stammwerks in Ludwigshafen laufen über Binnenschiffe.
Der Rhein ist eine Lebensader für die BASF: 40 Prozent der Transporte des Stammwerks in Ludwigshafen laufen über Binnenschiffe.

Die BASF produziert im Ludwigshafener Stammwerk weiter deutlich gedrosselt, weil der Rhein anhaltend extrem wenig Wasser führt. Der Chemiekonzern erwägt derzeit verschiedene Gegenmaßnahmen wie etwa den Kauf spezieller Schiffe. Die BASF denke nach über den Kauf von Flachbodenschiffen oder Tragflügelbooten – beide mit geringerem Tiefgang, sagte eine Sprecherin des Konzerns am Dienstag. Diese Schiffe könnten auch bei Niedrigwasser fahren. Erwogen werde auch eine Pipeline im Flussbett für den Rohstofftransport. Das seien alles vorerst Überlegungen, Entscheidungen seien noch nicht gefallen. Ziel sei es aber, so die Sprecherin, im kommenden Jahr besser auf Niedrigwasser reagieren zu können. Die finanziellen Auswirkungen für die BASF im dritten Quartal 2019 durch Produktionsminderung und zusätzliche Transportkosten wegen des Niedrigwassers bezifferte sie mit 50 Millionen Euro.

Die Produktion bleibt deutlich gedrosselt



Im Jahresdurchschnitt werden 40 Prozent der Transporte des BASF-Stammwerks per Binnenschiff abgewickelt. Doch viele Schiffe können bei dem aktuellen Niedrigwasser nicht oder nur mit geringer Fracht fahren. Die BASF hat bereits Transporte auf Straße und Schiene verlagert. Doch bei Lkw und Bahn gibt es kaum noch freie Kapazitäten. Nur 30 Prozent des Transportausfalls seien durch Lkw und Bahn ersetzbar, sagte die Sprecherin. Bei normalem Wasserstand legen pro Tag durchschnittlich 20 Schiffe bei der BASF an. Das entspricht der Ladung von 1600 Lastwagen.
Wegen des Mangels an Rohstoffen, die üblicherweise per Schiff zum Stammwerk gebracht werden, ist die Crackerleistung seit Längerem auf rund 60 Prozent der Kapazität gedrosselt. Steamcracker spalten Rohbenzin in Grundchemikalien auf. Sie sind Ausgangsprodukte für die Herstellung der meisten BASF-Erzeugnisse. Cracker sind die Herzstücke des Stammwerks.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x