Pfalz Demos in Kandel: Weniger Teilnehmer als erwartet

Weniger Teilnehmer als ursprünglich erwartet hatten am Samstag die insgesamt vier angemeldeten Demonstrationen im südpfälzischen Kandel: Etwa 500 bis 600 Teilnehmer hat die Polizei am Nachmittag gezählt, davon etwa 300 beim Protestmarsch des „Kandeler Frauenbündnis“. Rund 130 Teilnehmer konnte die Satirepartei „Die Partei“ mobilisieren.

Lediglich Wortgefechte



Zu Ausschreitungen ist es bis dato nicht gekommen, zwischen den verschiedenen Gruppen gab es am Nachmittag lediglich Wortgefechte. Zurzeit reisen sowohl die Demonstranten als auch die Einsatzkräfte der Polizei ab. Redner bei der Veranstaltung der Initiative „Wir sind Kandel“ waren unter anderem Alexander Schweitzer, SPD-Fraktionsvorsitzender im Landtag und Roger Lewentz, der Vorsitzende der Landes-SPD.

Etwa 20 Antifa-Vertreter



Gegen 12.30 Uhr waren bei der ersten Demonstration laut Polizei etwa 80 Teilnehmer der „Partei“ und 20 Teilnehmer der Antifa gezählt worden. Das teilte das Polizeipräsidium Rheinpfalz auf Anfrage mit. Einige Anwesende äußerten sich unzufrieden, vermuteten einen Grund für die geringe Teilnahme aber in der parallel stattfindenden Veranstaltung „Neues Hambacher Fest“ in Neustadt.

Massive Polizeipräsenz



Nach einer kurzen Ansprache gegen 11.30 Uhr auf dem Marktplatz zog „Die Partei“ weiter in Richtung Verbandsgemeindeverwaltung. Die Polizei war mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort, die Situation blieb ruhig. Drei weitere politische Gruppierungen haben für den Nachmittag zu Kundgebungen aufgerufen. Auch diese verliefen laut Polizei friedlich. Ein Aufzug eines rechten Bündnisses mit dem Motto „Migration, Innere Sicherheit“ durch die Innenstadt sei von verschiedenen Protestaktionen begleitet gewesen, zum Beispiel beim Saubrunnen und in der Rheinstraße.

Spontan-Demonstration am Bahnhof



Gegen 16.30 Uhr sei die letzte der vorab angemeldeten Demonstrationen beendet gewesen. Etwa zur selben Zeit habe es eine angemeldete Spontanversammlung von, wie die Polizei es ausdrückt, 25 Personen des „bürgerlich-linken“ Spektrums am Bahnhof gegeben.
Besondere Vorkommnisse gab es nach Darstellung der Polizei keine; lediglich bei der Anreise nach Kandel seien fünf Fahnen sichergestellt worden, weil diese Holztragegriffe hatten, was nicht den Auflagen entsprochen habe.

Anlass: Bluttat in Drogeriemarkt



In Kandel wurde Ende Dezember ein 15-jähriges Mädchen erstochen, ihr ehemaliger Freund, ein Flüchtling aus Afghanistan, wurde wegen Mordes angeklagt

. Das Motiv der Tat sollen übersteigerte Eifersucht und Rache gewesen sein.

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