Pfalz Bewährungsstrafe für Ringer-Olympiasieger Pasquale Passarelli

Pasquale Passarelli (rechts) nahm das Urteil am Freitag gefasst auf. Sein Verteidiger Roman Schweizer wird Revision einlegen. Fo
Pasquale Passarelli (rechts) nahm das Urteil am Freitag gefasst auf. Sein Verteidiger Roman Schweizer wird Revision einlegen.

Der deutsche Ringer-Olympiasieger Pasquale Passarelli ist zu 18 Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Der 61 Jahre alte Passarelli war wegen Beihilfe zum Drogenhandel angeklagt gewesen. Sein Verteidiger Roman Schweizer kündigte allerdings an, Revision gegen das Urteil einzulegen. „Das Urteil ist diskussionswürdig, in vielerlei Hinsicht“, räumte der Vorsitzende Richter Karsten Sauermilch am Landgericht Frankenthal ein. Sauermilch sah es als erwiesen an, dass sich Passarelli der Beihilfe schuldig gemacht habe. „Auch wenn Herr Passarelli innerlich die Geschäfte abgelehnt hatte, so nahm er die Taten des Haupttäters billigend in Kauf“, sagte Sauermilch.

Keine Bandenkriminalität



Der Goldmedaillen-Gewinner von 1984 in Los Angeles war zusammen mit zwei weiteren Männern wegen des Anbaus, der Herstellung und des Handels mit Betäubungsmitteln als Mitglied einer Bande angeklagt. Die Staatsanwaltschaft hatte vier Jahre und acht Monate Haft für Passarelli gefordert. dessen Verteidiger Freispruch. Während des Prozesses wurde der Vorwurf der Bandenkriminalität fallengelassen.

Cannabis-Plantage im Haus betrieben



Zwei weitere Mitangeklagte – ein 70-Jähriger aus Östringen (Landkreis Karlsruhe) und ein 63-Jähriger aus Weisenheim/Sand) – sind vom Gericht schuldig gesprochen worden, gemeinschaftlich Drogen angebaut und gehandelt zu haben. Sie wurden zu Haftstrafen von vier Jahren sowie vier Jahren und sechs Monaten verurteilt. Sie hatten in einem Haus in Östringen (Kreis Karlsruhe) eine Cannabis-Plantage betrieben. Den Mit-Angeklagten Passarelli hatten sie im Laufe des Prozesses entlastet.

Anklage: Passarelli unterstütze Drogenhandel



Laut Staatsanwaltschaft hatte der Olympiasieger von 1984 im Ringen den Drogenhandel mehrfach unterstützt. „Ohne die Pflege von Herrn Passarelli an Herrn Rucavina, wäre der Betrieb der Anlage nicht weitergegangen“, sagte der Vorsitzende Richter Sauermilch.

Die Anklage hatte dem Olympiasieger von 1984 vorgeworfen, in Mutterstadt (Rhein-Pfalz-Kreis) rund 1,3 Kilogramm Marihuana mit verkauft zu haben. Passarelli selbst stritt die Vorwürfe stets ab.

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