Ratgeber So sparen Sie beim Einkauf von Lebensmitteln

Einkaufen im Supermarkt
Ein Einkaufswagen wird durch einen Supermarkt geschoben.

Wir können zwar nicht auf den Einkauf von Lebensmittel verzichten. Aber gegen steigende Preise lässt sich sehr wohl einiges tun. Das fängt zum Beispiel bei der Einkaufsplanung an, geht über einen Essensplan und reicht bis zum Verzicht auf das, was manchmal nur eine liebgewonnene Bequemlichkeit ist.

 

Wie kann ich im Supermarkt sparen?
Wer kennt das nicht: Der Einkauf fällt viel größer aus als gedacht. Dagegen hilft eine gute Einkaufsplanung. „Wir raten dazu, nur mit Einkaufszettel ins Geschäft zu gehen, das ist das beste Mittel gegen unnötige und oft teure Spontankäufe“, sagt Waltraud Fesser, Leiterin Lebensmittel und Ernährung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.

Wie plane ich den Einkauf?
Für das Schreiben des Einkaufszettels empfiehlt die Expertin, einen Essensplan für die komplette Woche aufzustellen. „Vorher sollte man seine Vorräte zu Hause checken und die Reste im Kühlschrank nach vorne stellen, um zu wissen, was man braucht im Supermarkt und ob überhaupt“, so Fesser. In der Verwertung von Resten – etwa für Aufläufe, Suppen oder ganz neue Gerichte – sieht sie eine große Sparchance: „Es wird viel zu viel weggeworfen, das kostet doch alles Geld.“ Damit Lebensmittel nicht verderben, sollten sie auch sorgsam gelagert werden, Trockenprodukte wie Mehl oder Haferflocken beispielsweise dunkel und trocken.

Lecker mit Resten kochen, geht das?
Ideen für Gerichte aus Resten liefert ein Suchsystem der Aktion „Zu gut für die Tonne“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Die Rezeptvorschläge werden nach Eingabe der Zutaten, die zu Hause übrig sind, angezeigt (www.zugutfuerdietonne.de). Die Homepage informiert auch über die richtige Lagerung und Haltbarmachung von Lebensmitteln.

Wie kann ich bei der Produktwahl sparen?
Am Regal sollte der Blick nach unten und oben gerichtet werden. „Sich zu bücken und zu strecken, zahlt sich aus. Die teureren Artikel und Markenprodukte stehen meist auf Augenhöhe“, erläutert Fachfrau Fesser. Statt zu Fertigprodukten zu greifen, rät sie zum Selberkochen: „Fertigprodukte sind generell teurer, man zahlt den Service ja mit.“ Wer Zeit sparen wolle, könne größere Mengen vorkochen und portionsweise einfrieren.

Nahrungsmittel haben sich im März um 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr verteuert.
Nahrungsmittel haben sich im März um 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr verteuert.

Was kann ich bei Gemüse beachten?
Bei Gemüse empfiehlt sie heimische Produkte, die Saison haben, reichlich verfügbar und dadurch entsprechend preisgünstig sind: „Das heißt, keine Tomaten im Winter, dafür jetzt noch Wintergemüse wie die verschiedenen Kohlsorten, Rote Beete und beim Salat den Feldsalat bevorzugen. Im Mai gibt es dann schon den ersten Brokkoli und den ersten Kohlrabi.“ Fesser rät, den Kassenzettel bei jedem Einkauf mitzunehmen, um die Preisentwicklung im Auge zu behalten: „Dann denkt man auch eher über Alternativen zu den Produkten nach, die man standardmäßig aus reiner Gewohnheit einkauft.“

Ein Tipp: Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) bietet eine App „Saisonkalender“ an, in der die Haupterntemonate der verschiedenen Obst- und Gemüsesorten aufgeführt sind (kostenlos im iOS- und Google-Play-Store). „Wer saisonal einkauft, erhält nicht nur beste Qualität, sondern schont auch den Geldbeutel und das Klima“, so das BZfE.

Was ist bei Getränken zu machen?
Bei den Getränken lässt sich ebenfalls sparen. „Wasser und vor allem Leitungswasser kostet viel weniger als Softdrinks und ist ein Super-Durstlöscher, der den Geschmack des Essens nicht verfremdet“, erläutert Expertin Fesser. Verbrauchern, denen Wasser zu langweilig schmeckt, rät sie zum Aufpeppen des Getränks mit ein paar Spritzern Zitronensaft oder Minze.

Und unterwegs?
Ein großes Sparpotenzial sieht die Verbraucherschützerin schließlich beim Verzehr unterwegs: „Der To-Go-Snack ist viel teurer als das selbst geschmierte Brot, das man sich von zu Hause mitnimmt.“ Der Kaffee aus der eigenen Thermoskanne oder dem Thermobecher ist auch billiger als der Coffee-To-Go aus dem Geschäft. Kleiner Nebeneffekt laut Verbraucherzentrale: Man spart Verpackungsmüll ein.

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