US-Software-Gigant Microsoft setzt auf Metaversum

Hier ein Microsoft-Büro in New York.
Hier ein Microsoft-Büro in New York.

Der US-Software-Konzern Microsoft will seine Milliardengewinne des vergangenen Jahres in Videospiele und den Aufbau des „Metaversums“ investieren. Mit diesem Begriff wird ein kollektiv nutzbarer virtueller Raum bezeichnet, wie er beispielsweise schon im Microsoft-Spiel „Minecraft“ teilweise simuliert wird.

„Wir fühlen uns sehr gut positioniert, um auf dem zu surfen, was meiner Meinung nach im Wesentlichen die nächste Welle des Internets ist“, sagte Microsoft-Chef Satya Nadella auf einer Konferenz. Von Oktober bis Dezember 2021 erzielte Microsoft einen Umsatz von 51,7 Milliarden Dollar (45,7 Milliarden Euro) und einen Nettogewinn von 18,8 Milliarden Dollar. Damit übertraf das Unternehmen die Erwartungen vieler Analysten. Insbesondere das Geschäft mit Cloud-Computing-Dienstleistungen trug zu dem guten Ergebnis bei. Die Einnahmen aus der Microsoft-Plattform Azure stiegen um 46 Prozent. Die Spiele-Plattform Xbox steigerte ihre Umsätze aus Inhalten und Dienstleistungen indessen um 10 Prozent.

Weltweit Nummer zwei

Microsoft ist bei den Videospiel-Konsolen hinter Sony mit Playstation die weltweite Nummer zwei. Nadella sagte bei der Vorstellung der Ergebnisse, dass sich die „Wetten“ des Konzerns in Inhalte, Spielergemeinschaft und Cloud „ausgezahlt“ hätten. „Wir hatten im vergangenen Quartal Rekordwerte beim Publikum und bei den Einnahmen.“ Besonders erfolgreich waren demnach das Rennspiel „Forza Horizon 5“ sowie der Shooter „Halo infinite“.

„Mit unserer geplanten Übernahme von Activision Blizzard investieren wir, um es den Menschen leichter zu machen, tolle Spiele zu spielen, wo sie wollen, wann sie wollen und wie sie wollen“, fügte Nadella hinzu. Vergangene Woche hatte er seine Pläne zur Übernahme des Videospiel-Produzenten von Erfolgstiteln wie „Call of Duty“ und „Candy Crush“ für 68,7 Milliarden Dollar angekündigt. Durch die Übernahme würde Microsoft zum drittgrößten Konzern der Videospielindustrie hinter dem chinesischen Unternehmen Tencent und Sony aus Japan aufsteigen.

Neue Welten bauen

Videospiele gelten als Vorläufer des Metaversums. „Die Spieler investieren bereits in ihre Avatare und bauen Welten in Minecraft“, so Nadella.

Neben den neuen Wachstumsbereichen Cloud und Videospiele verbesserte Microsoft auch in traditionellen Geschäftsbereichen seine Ergebnisse. Im vergangenen Quartal wuchsen die Umsätze der Office-Suite und die damit verbundenen Dienstleistungen für Datenspeicherung und -verarbeitung um 14 Prozent bei Geschäftskunden und um 15 Prozent bei Privatkunden. Das berufliche Netzwerk Linkedin steigerte die Umsätze gar um 37 Prozent.

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