Wirtschaft General Motors: Flaute bei Kompaktwagen

«Washington». Kompaktwagen sind bei US-Autokäufern derzeit wenig gefragt: Wegen einer „historischen“ Veränderung des Kundeninteresses legt der Autokonzern General Motors (GM) einen Teil der Produktion seines Modells Chevrolet Cruze vorerst auf Eis.

Im Werk in Lordstown im Bundesstaat Ohio fallen deshalb 1500 Stellen weg, wie das Unternehmen nun mitteilte. „Mit Blick auf den Markt für Kompaktwagen für 2018 und darüber hinaus glauben wir, dass eine Produktion im Ein-Schicht-Betrieb der stabilere Ansatz ist, um sich der Nachfrage anzugleichen“, sagte eine GM-Sprecherin. Die zweite Schicht soll demnach ab Mitte Juni ausgesetzt werden. Im vergangenen Jahr verkaufte General Motors 150.000 Chevrolet Cruze in den USA; alle wurden in Lordstown gefertigt. Seit Jahresbeginn brachen die Verkaufszahlen um 28 Prozent ein, wie aus Zahlen des Branchendienstes Autodata hervorgeht. Die GM-Sprecherin betonte, der Markt für Klein- und Kompaktwagen in den USA sei seit 2014 rückläufig – ein Trend, der durch niedrige Spritpreise und die gute wirtschaftliche Lage gestützt werde. Wegen der Dynamik am Arbeitsmarkt und günstiger Finanzierungen schaffen sich viele Verbraucher größere Modellen an. Auch GM-Konkurrenten wollen weniger Kompaktwagen bauen. Die GM-Sprecherin sagte, dass sich der Autobauer nicht vollständig von kleineren Fahrzeugen abwende. Dieser Markt mache noch immer 36 Prozent aller Verkäufe in den USA aus.

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