Rheinpfalz Zwei Frauen und drei Männer wollen Bürgermeister der neuen VG Nordpfälzer Land werden

Gleich fünf Bewerber stehen den Wählern für das Amt des neuen Verwaltungschef der Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land zur Verfügung. Vor den Wahlen befragte die RHEINPFALZ die Kandidaten zur Verwaltungsreform und der Stimmung in Sachen Fusion.

„Die Stimmung zur Fusion ist oder war gespalten“, sagt Uwe Krebs. Kandidat der Freien Liste Nordpfalz (FLN). Allerdings sind die Diskussionen seiner Meinung nach inzwischen ein Stück weit abgeebbt. Nach wie vor gebe es in der VG Alsenz-Obermoschel Bestrebungen in Richtung Meisenheim beziehungsweise Bad Kreuznach, wobei der Zusammenschluss mit Rockenhausen „nicht unbedingt ein falscher ist“, so Krebs.

Einzelbewerberin Ilonka Schäfer ist wichtig, „dass man nicht nur eine neue Verbandsgemeinde macht, sondern auch eine neue Verbundenheit herstellt. Etwa, indem man über die Ortschaften hinweg Veranstaltungen organisiert, damit das Wir-Gefühl gestärkt wird“.

Frank Haage (FDP) hat festgestellt, „dass die Fusion mehr in der VG Alsenz-Obermoschel Thema ist“. Dort seien die Menschen „sehr enttäuscht, wie das Ganze gelaufen ist“. Nun müsse man daran arbeiten, dass die Enttäuschung überwunden werde.

Zwar sei in den letzten Jahren viel Porzellan zerschlagen worden, bestätigt auch die von CDU und FWG Donnersbergkreis unterstützte Bewerberin Tanja Gaß (parteilos). „Keine einfache Geschichte“ sei etwa das im Januar vom VG-Rat als unzulässig abgelehnte Bürgerbegehren gewesen, so die momentane Beauftragte der VG Alsenz-Obermoschel.

„Generell kein Freund von Fusionen“ ist SPD-Kandidat Michael Cullmann. Aber „wenn man fusionieren muss, dann sollte man die Fusion nehmen, die passt“ – das sei hier der Fall, so der Rockenhausener Verbandsbürgermeister. Wichtig ist Cullmann, dass nun die Projekte für die einzelnen Dörfer und Städte bestimmt und „dass diese dann auch realisiert werden“.

Die Bürger-Fusion

In den Köpfen der Bürger aus zwei Verbandsgemeinden eine machen – für Frank Haage „ist es eigentlich gut umzusetzen. Wir reden alle die gleiche Sprache.“ Gaß sieht die „Gräben, von denen wir reden“, überwiegend als politische und nicht als persönliche Gräben. Es werde „Jahre dauern, bis man das aus den Köpfen der Bürger herausbekommt“, glaubt dagegen Michael Cullmann. Und Uwe Krebs ist überzeugt, dass es für die Bürger „eher positiv“ werde. Ilonka Schäfer spricht sich etwa für orts-, themen- und generationenübergreifende Veranstaltungen aus.

Nur noch eine Verwaltung

Ob der Zusammenschluss auf Verwaltungsebene gelingt, hängt für Tanja Gaß „auch an uns selbst, an den Mitarbeitern und der Führung“. Insgesamt sehe sie die Aufgabe aber entspannt. Weil gute Verwaltungsmitarbeiter rar sind, müsse man Stellen attraktiv gestalten, ist sich Michael Cullmann sicher. Die Mitarbeiter mitgestalten lassen will Uwe Krebs: „Arbeitskräfte wollen kreativ sein“, sagt er. Bei der Ansiedlung der Abteilungen soll laut Ilonka Schäfer auch die Örtlichkeit eine Rolle spielen. So fände sie es etwa mit Blick auf Zoar und Krankenhaus sinnvoll, das Standesamt in Rockenhausen zu belassen. Frank Haage sieht die Fusion entspannt: „Gräben werden natürlich da sein. Die werden wir auch zumachen müssen. Aber es sind keine Schluchten, es sind Gräbelchen. Die kriegen wir überwunden.“

x