Eisenberg Zur Sache: Ärzte und Ministerium empfehlen das Impfen

Dr. Philip Mahler

ist Kinderarzt in Eisenberg und sagt: „Als Kinderarzt weiß ich den Nutzen von Impfungen für die Gesundheit einzuschätzen und kläre Eltern in meiner Praxis gerne darüber auf.“ Wenn Eltern wüssten, warum geimpft werden soll, sei die Impfung einfacher. „Ich liebe aufgeklärte Eltern und nehme mir Zeit für sie und ihre Fragen“, betont er. Seiner Meinung nach ist das Immunsystem auch bei kleinen Kindern bereits so ausgeprägt, dass es vor allem mit Totimpfstoffen keine Probleme habe. „Alle Mehrfachimpfungen sind Totimpfstoffe, lediglich bei der Impfung gegen Rotaviren wird ein Lebendimpfstoff eingesetzt, aber selbst dafür hat die Ständige Impfkommission eine Freigabe für Kinder ab einem Alter von sechs Wochen erteilt“, sagt der Kinderarzt. „Je schwächer das Kind, umso mehr versucht man, durch die Impfung das Kind zu schützen.“ Bei den Nebenwirkungen müsse abgewogen werden, welche tatsächlichen Gefahren für das Kind bestünden. „Jeder Autofahrer ist heute angeschnallt, obwohl der Gurt vielleicht manchmal am Bauch reibt – er schützt sich damit vor einem eventuellen Unfall“, so Mahler, der diese alltägliche Situation mit dem Impfen vergleicht. Man wisse nie, wann ein Unfall – oder eine Krankheit – passiere und ob sie überhaupt eintrete. Trotzdem wolle man sich schützen und nehme deshalb eventuelle „Nebenwirkungen“, wie das Drücken am Bauch durch den Gurt – in Kauf. „Obwohl ich ,pro’ impfen eingestellt bin, bin ich gegen die Einführung einer gesetzlichen Impfpflicht – vielmehr setze ich auf gute Aufklärungsarbeit bei den Eltern“, betont er. Ein Problem dabei sei allerdings, dass nicht alle Eltern erreicht würden, da manche nicht in der Kinderarztpraxis erschienen und somit auch nicht aufgeklärt werden könnten. Das Gesundheitsministerium in Mainz schließt sich in seinen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission an, die auch auf den Internetseiten des Robert-Koch-Institutes unter www.rki.de einzusehen sind, sagt Stefanie Schneider, die Pressesprecherin des Ministeriums: „Alle von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Impfungen sollten zeitgerecht durchgeführt werden und eventuelle zusätzliche Impfungen, wie beispielsweise Reiseimpfungen, sind fakultativ und sollten bei entsprechender Indikation, zum Beispiel einer Reise in ein gefährdetes Gebiet erfolgen.“ Silke Basenach, Amtsärztin des Gesundheitsamtes Bad Dürkheim, sagt: „Man unterscheidet zwischen Standardimpfungen und Indikationsimpfungen.“ An Standardimpfungen sollten im Kindes- und Jugendalter eine Grundimmunisierung gegen Tetanus, Diphterie, Pertussis (Keuchhusten), Poliomyelitis (Kinderlähmung) und Hepatitis B sowie gegen Masern, Mumps, Röteln und Varizellen erfolgen. Außerdem werden die Kinder noch gegen HiB (Haemophilus influenzae), Pneumokokken und Rotaviren sowie Meningokokken C geimpft. Mädchen ab neun Jahren werden zusätzlich die Impfungen gegen humane Papillomviren (HPV) angeboten. Wenn die Impfungen nicht im Kindesalter gemacht würden, können im Erwachsenenalter Nachholimpfungen für Tetanus, Diphterie und Pertussis gemacht werden. Die Ärztin sagt weiter: „Ab dem 60. Lebensjahr sollte sich jeder gegen Pneumokokken impfen lassen, die Influenzaimpfung wird ab diesem Alter jährlich empfohlen. FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis, übertragbar durch Zecken) sollte bei allen Personen geimpft werden, die in FSME-Risikogebieten Zecken ausgesetzt sind.“ Ebenso wie das Ministerium empfehle das Gesundheitsamt alle von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Impfungen.

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