Rheinpfalz Weniger Gäste bleiben umso länger

Kleinod am Start- und Zielpunkt des Queichtalweges: der Paddelweiher. Die Urlaubsregion Hauenstein besticht mit Wanderwegen.
Kleinod am Start- und Zielpunkt des Queichtalweges: der Paddelweiher. Die Urlaubsregion Hauenstein besticht mit Wanderwegen.

«HAUENSTEIN.» „Berücksichtigt man die Umstände, dann können wir mit den touristischen Zahlen für 2018 zufrieden sein“, kommentierte Sonja Spieß, die Leiterin des Tourist-Info-Zentrums Pfälzerwald (TIZ), die Zahlen des Statistischen Landesamtes für das vergangene Jahr, die – bei gesunkener Gästezahl – eine deutliche Steigerung der Übernachtungen ausweisen. Besagte Umstände: „Im vergangenen Jahr standen in der Urlaubsregion Hauenstein 93 Gästebetten weniger zur Verfügung als 2017“, berichtet Spieß von weggefallenen Anbietern beispielsweise in Hermersbergerhof, Hinterweidenthal und Darstein. Ein zweiter Aspekt, der nicht zu vernachlässigen sei: 2018 sei in der Region das „Jahr der Umleitungen und Umwege“ gewesen, die den Anbietern im Beherbergungs- und Gastronomiebereich spürbare Einbußen beschert hätten. 2018 wurden in der Urlaubsregion 76.220 Übernachtungen gezählt. Gegenüber 2017 mit 73.367 Übernachtungen ist das ein Zuwachs von 2853, knapp 3,9 Prozent. Diese Steigerung liegt deutlich über dem für die Südwestpfalz errechneten Plus: Die Übernachtungen waren von 404.130 auf 404.170 gestiegen. Im Landesdurchschnitt waren laut des Statistischen Landesamtes 1,4, in der Pfalz sogar 4,6 Prozent mehr Übernachtungen gezählt worden. Diese Quote konnten aber weder die Südwestpfalz noch Hauenstein erreichen. Weniger Gäste finden den Weg Bei den Gästezahlen mussten die Beherbergungsbetriebe der Urlaubsregion eine Delle hinnehmen: Waren 2017 noch 28.968 Ankünfte gezählt worden, so waren es im vergangenen Jahr 27.501, was einem Rückgang um 1467 (fünf Prozent) entspricht. Mehr Übernachtungen bei weniger Gästen: Das beinhaltet freilich einen positiven Aspekt. Die Verweildauer der Urlauber stieg auf 2,7 Tage (2017: 2,5). Der Rückgang der Ankünfte läuft indes deutlich gegen den Trend. In der Südwestpfalz war eine Steigerung von 153.461 auf 153.775 (0,2 Prozent) registriert worden. Im Land waren die Gästezahlen um 1,7, in der Pfalz sogar um 4,6 Prozent gestiegen. „Diese Zahlen dürften auf das geringere Bettenangebot im Vergleich zu 2017 zurückzuführen sein“, mutmaßt die Chefin der Tourist-Info Pfälzerwald. Nicht enthalten ist in der Statistik, die das Landesamt vorlegt, die Frequenz auf den beiden Jugendzeltplätzen: Beim Waldjugendzeltplatz in Hinterweidenthal sind Gästeankünfte wie Übernachtungen „bombastisch gestiegen“, teilte Sonja Spieß mit: Gab es 2017 dort 603 Gästeankünfte, so steigerte sich deren Zahl 2018 auf 977 (62 Prozent plus). Die Übernachtungen stiegen von 2449 im Jahr 2017 sogar auf 5397 im Jahr 2018, was einer Steigerung gar um 2948 (120 Prozent) entspricht. Enorm fällt die Steigerung auch für den Jugendzeltplatz im Hauensteiner Stopper aus: 2017 waren rund 7800 Übernachtungen gezählt worden, 2018 waren es rund 12.000 Übernachtungen – eine Steigerung um 5200 oder 66 Prozent. Ordnet man die Zahlen längerfristig ein, so fällt auf, dass die Übernachtungszahlen 2018 die besten seit 20 Jahren waren. Auch eine Betrachtung der Gästezahlen über längere Zeit ist aufschlussreich: Mehr Gäste als 2017 gab es seit 1998 nicht. Davor freilich lagen diese Zahlen deutlich höher: So weist die Statistik für 1995 30.136 Gäste mit 92.861 Übernachtungen aus. Damals standen fast 1100 Betten bereit. Seit 1999 sinken die Zahlen, erreichten 2005 mit 57.000 Übernachtungen (876 Betten) und 2006 mit 20.902 Gästeankünften den tiefsten Stand.

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