Rheinpfalz Vogelschützer und Museumsinitiatoren

Das Jahr 2014 steht bei den Christlichen Pfadfindern, Stamm Albert Schweitzer, ganz im Zeichen des 60. Gründungsjubiläums. Das Jubiläumsjahr beginnt mit dem Jubiläumspfingstlager vom 6. bis 9. Juni am Wasserhaus in den Pfaffenteichwiesen. Der zweite Teil der Jubiläumsfeiern verteilt sich auf die Tage vom Freitag, 11., bis Sonntag, 13. Juli.

Gründervater der Breitenbacher Pfadfinder ist der Ehren-Stammesälteste auf Lebenszeit, Günter Schneider. Er nahm im Jahre 1954 Kontakt mit den Pfadfindern in Kaiserslautern auf. Anregung dazu bot Pfarrer Flötner, der die erste Jugendgruppe in Breitenbach gründete. Eine Wölflingsmeute mit zwölf Jungs entstand wenig später. Erster Jugendleiter war damals Günter Schneider. Bald gab es auch Pfadfinderinnen. Wichtig war immer auch als unverzichtbarer Förderer der Lehrer und spätere Ortsbürgermeister Günter Trautmann. Drei weitere Sippen entstanden allein 1957. Zum ersten Male wurde ein großes Pfadfinderlager im Pfälzerwald besucht, 1958 das Gaulager in Pirmasens. Der erste Höhepunkt im Leben der Breitenbacher Pfadfinder war 1961, als ein Briefwechsel zwischen Schneider und dem Friedens-Nobelpreisträger und Wohltäter Albert Schweitzer, damals Arzt in Lambarene in Afrika, die persönliche Zustimmung des Theologen und weltberühmten Orgelsolisten enthielt, dass die Christlichen Pfadfinder in Breitenbach Schweitzers Namen tragen dürfen. Anfang der 50er Jahre entstand schon der Wunsch, nach „alten Sachen zu suchen“, um einmal ein richtiges Museum zu gründen. Schon 1962 hatte man so viele Exponate zusammen, um im Schulhaus Süd, also am heutigen Standort, eine Ausstellung der Ortsgeschichte zu zeigen. 1966 organisierten die Pfadfinder eine Spendenaktion für Hilfspakete in die DDR. Eine erste Großfahrt führte in die Vogesen, in die Heimat von Albert Schweitzer. Im Jahre 1968 waren die Pfadfinder auf dem Bundestreffen an der Ostsee zusammen mit 4000 Pfadfindern aus aller Herren Länder. Kurt Pfaff wurde Stammesführer, Günter Schneider Stammesältester. 1969 war das erste Jugendlager in der Normandie, wo sich die Pfadfinder als Pfleger von Soldatengräbern einen Namen machten. Viele Lager folgten unter dem Motto „Arbeit für den Frieden“ und „Versöhnung über den Gräbern“ in fast jeden Sommerferien. Der Landkreis Kusel zeichnete Schneider in Würdigung der Friedensarbeit seiner Pfadfinder aus. Die Pfadfinder waren aber auch Vogel- und Umweltschützer. Beispiel 1984: Acht Zentner Futter für die Winterfütterung wurden bereitgestellt und an 200 Nistkästen ausgelegt. Sie setzten sich als Christliche Pfadfinder für die Hilfswerke der Christen „Brot für die Welt“ und „Adveniat“ ein. Für die Bevölkerung wurden Ruhebänke an schönen Plätzen aufgestellt. 1980 wurde das Breitenbacher Heimatmuseum offiziell eröffnet. Mit 500 Gästen. Noch heute hegen und pflegen die Pfadfinder die Exponate. Erfreulich und aller Ehren wert ist die ständige Unterstützung der Verbandsgemeinde Waldmohr für Museum und dessen Förderung. 1988 wurde Heike Edinger Stammesführerin; die erste Frau im Kreise der Breitenbacher Pfadfinder, die dieses Ehrenamt übernehmen durfte. 1984 wurden die Christlichen Pfadfinder vom „Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge“ mit der Albert Schweitzer-Friedens-Medaille gewürdigt. Jeder einzelne Pfadfinder erhielt die Ehrennadel des Landkreises Kusel. Die Heimatgemeinde von Albert Schweitzer, Günsbach im Elsass, zeichnete den Stammesältesten Schneider mit der Ehrenmedaille aus. Seit 1993 ist Schneider zudem Träger des Bundesverdienstkreuzes. Bei der alljährlichen Mitgliederversammlung des Vereins „Christliche Pfadfinder, Stamm Albert Schweitzer“ stellte Schneiders Nachfolger, Thomas Gregor, das Pfadfinder-Projekt „Naturerlebnisstätte Bambergerhof“ vor dem dortigen Kreisjugendzeltplatz vor. Unterstützt mit Fördermitteln der Europäischen Union aus dem „Leaderprogramm“ zur Förderung des ländlichen Raums wurden Informationstafeln aufgestellt, eine Biotoilette und ein Geräteunterstand gebaut. Im Rahmen des Projekts „Pflanzstation“ pflanzten Pfadfinder außerdem 80 Sträucher und acht Bäume. Die neue Stammesführerin Julia Rübel informierte in der Versammlung über die vorbildliche Jugendarbeit. (bbö)

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