Rheinpfalz Strom wird teurer

Der Strompreis für Kunden der Gemeindewerke Waldfischbach-Burgalben wird 2019 um 0,6 Cent pro Kilowattstunde erhöht. Aktuell beträgt der Normaltarif (netto) 23,79 Cent. Je nach Tarif steigen die Preise um 2,1 bis 2,3 Prozent. Das beschloss der Gemeinderat am Montag.

Nach vier Jahren, in denen der Strompreis stabil gehalten wurde, sei das nun nicht mehr möglich, ohne in die Verlustzone zu rutschen, erläuterte Werkleiter Martin Pfeifer. Zwei Gründe führen zum Preisanstieg: gestiegene Einkaufspreise und höhere Lohnkosten. Der Strompreis ist im Laufe des Jahres an der Leipziger Strombörse um mehr als 20 Prozent gestiegen. Ein Grund sei, dass die Energieriesen RWE und Eon ihre Betriebsfelder über die Zerschlagung der früheren RWE-Tochter Innogy neu aufgestellt haben. Eon konzentriert sich nun ausschließlich auf die Energienetze und das Endkundengeschäft, RWE kümmert sich ausschließlich um Energieerzeugung. Damit gibt es weniger Wettbewerb im Markt. Und Strom ist auch ein Spekulationsobjekt für Hedgefonds geworden. Natürlich habe man sich die Frage gestellt, ob man vor der Neugründung des gemeinsamen Unternehmens mit den Stadtwerken Kaiserslautern (die RHEINPFALZ berichtete) das Thema Preiserhöhung noch thematisieren solle, erläuterte Peifer. „Aber wir haben uns mit dem Thema immer um diese Zeit beschäftigt und wollen auch jetzt nicht kneifen“, sagte Peifer. Ortschefin Anna-Silvia Henne teilte mit, dass das neue gemeinsame Stromversorgungsunternehmen der Gemeinde- und der Stadtwerke den Namen Nahwerk Energie und den Zusatz „Strom aus der Region“ tragen werde. Bis zum 6. Dezember soll das Unternehmen endgültig gegründet sein. Die Kommunalaufsicht habe ihr Einverständnis zum Vertrag gegeben. Noch stehe das Einverständnis der Finanzbehörden aus und die Bundesnetzagentur prüfe nach dem Kartellrecht. In beiden Fällen seien keine Probleme zu erwarten, sagte Peifer, und merkte schmunzelnd an: „Eine marktbeherrschende Stellung werden wir nicht bekommen.“ Auswirkungen hätten die ausstehenden Antworten theoretisch auf den Übergang des Netzes auf den neuen Betrieb. Faktisch gebe es sie aber nicht, da der Geschäftsabschluss auf Gemeindewerksseite erst zum 30. August 2019 erfolgen werde. Bis dahin werde das Stromnetz ohnehin an die Nahwerk Energie verpachtet.

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