Rheinpfalz Strom auf Gelände abgeschaltet

Bei dem Einbruch hatten sich in der Nacht zum Mittwoch vergangener Woche vier Männer aus der Stadt, 23, 40, 44 und 52 Jahre alt, Zugang zu dem Werksgelände verschafft und waren in einen Raum mit Elektrotransformatoren eingedrungen (wir berichteten). Dabei kam der 40-Jährige offensichtlich mit einem der Starkstrom führenden Elemente in Kontakt, erlitt einen Stromschlag und starb am Tatort. Ein Komplize erlitt Verletzungen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Die beiden anderen Tatverdächtigen wurden festgenommen. Drei der Männer sind bereits wegen verschiedener Delikte – unter anderem wegen Metall- und Kabeldiebstählen – erheblich in Erscheinung getreten. Mittlerweile steht fest, dass die Männer es erneut auf Kupfer abgesehen hatten. Alle drei hätten zugegeben, dass sie Kabel stehlen wollten, erklärte der Leitende Oberstaatsanwalt Udo Gehring der RHEINPFALZ. Der Mann, der verletzt wurde, sei in der gleichen Nacht wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden. Die Obduktion des Toten habe zudem ergeben, dass der 40-Jährige an einem Stromschlag gestorben ist. Nach den Worten des Leitenden Oberstaatsanwaltes werden die genauen Umstände des Todes in einem Ermittlungsverfahren untersucht. Ein solches Verfahren finde immer statt, wenn ein Mensch auf unnatürliche Weise ums Leben kommt. Ob dabei die Frage der Verkehrssicherungspflicht – wie das alte Pfaffgelände gesichert ist – eine Rolle spielt, lasse sich derzeit nicht sagen. Das würden die weiteren Ermittlungen zeigen. Dass die Verkehrssicherungspflicht gewahrt ist, steht für den Geschäftsführer der Pfaff-Entwicklungsgesellschaft ohne jeden Zweifel fest. Die Einbrecher seien in die Verteilerstation eingedrungen, nachdem sie den Werkszaun überwunden hätten. In die Verteilerstation seien sie mit Gewalt eingebrochen, wie Kremer betont, denn die Tür des Gebäudes sei zugeschweißt gewesen. Darüber habe sich ein Oberlicht mit Metallgitter befunden, das eingeschlagen wurde. Der Mann, der einen Stromschlag erlitt, sei vermutlich mit einem Relais in Berührung gekommen, auf dem Strom war. Dass in der Verteilerstation überhaupt noch Strom eingeschaltet war, hängt nach den Worten Kremers damit zusammen, dass ein vom Insolvenzverwalter beauftragter Verwerter Maschinen vermarkte. Die Maschinen hätten eine Programmierung, die gelöscht werde, wenn sie längere Zeit ohne Strom seien. Sie neu zu programmieren, sei sehr aufwendig. Als die Pfaff-Entwicklungsgesellschaft das Areal übernahm, habe es drei Stromkreise gegeben, zwei davon seien gleich abgeschaltet worden. Nun sei auch der dritte Kreis vom Netz. Der Verwerter müsse sich eine andere Stromquelle suchen, gegebenenfalls ein Notstromaggregat aufstellen, erklärte Kremer. Obwohl das Gelände umzäunt ist, der Zaum wenn nötig repariert wird und nachts auf dem Gelände kontrolliert wird, gebe es immer wieder Einbrüche von Metalldieben. Häufig würden Kabel aus Schächten gezogen, vor einiger Zeit habe es schon einmal zwei Verletzte gegeben, als Diebe ein Kabel über einem Dach angesägt hätten. Die Werkshallen, die komplett leergeräumt sind, schließt die Pfaff-Entwicklungsgesellschaft schon gar nicht mehr ab. Die Türen würden offen gelassen. Das schütze davor, dass Scheiben von Einbrechern eingeschlagen werden, erklärt der Geschäftsführer. (dür)

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