Rheinpfalz „Sie verfügen über einen Schatz“

Der Rumbacher Wald wirft weiter kräftig Gewinn ab. In den vergangenen fünf Jahren machte die Gemeinde damit ein Plus von 110.000 Euro, informierte Revierförsterin Bettina Weber in der Ratssitzung am Dienstag.

Weil man „eher vorsichtig“ kalkuliert hatte, fiel allein im vergangenen Jahr der Gewinn fast doppelt so hoch aus wie im Plan veranschlagt – über 39.000 Euro statt 20.000 Euro. In diesem Jahr werde der prognostizierte Überschuss von 18.000 Euro ebenfalls „deutlich übertroffen“ kündigte Weber an. Da das Jahr noch läuft, konnte sie hierzu keine konkreteren Angaben machen. Und für das nächste Jahr sagte sie ein Plus von rund 22.000 Euro voraus – kein Wunder, dass der Rat ohne Gegenstimme den Forsthaushalt 2015 beschloss. Die beiden Vertreter der Wählergemeinschaft Hagen enthielten sich allerdings. Sprecher Maximilian Hagen hatte zuvor ausgeführt, dass man durch einen „externen Dienstleister“, der laut Landeswaldgesetz ausdrücklich möglich ist, in der Beförsterung 20 Prozent Personalkosten einsparen könnte. Der Leiter des Forstamtes Wasgau, Hubertus Bark, der in der Sitzung anwesend war, wies aber darauf hin, dass laut Waldgesetz die Revierleitung in der Regel ein Beamter des gehobenen Forstdienstes übernehmen müsse. Zudem umfasse das Rumbacher Forstrevier auch Teile der Gemarkung Rumbach und des Staatswaldes, die bei einer eventuellen Änderung zu beteiligen wären. Wie Försterin Weber erläuterte, sollen im kommenden Jahr 5000 Festmeter Holz eingeschlagen werden, wobei auch ein Hangharvester zum Einsatz kommt. Im Braunthal wird zum Schutz der jungen Weißtannen ein Wildschutzzaun aufgebaut. 1000 Douglasien werden bis eine Höhe von zehn Metern entastet, damit diese später beim Verkauf einen höheren Erlös erzielen. Bark, der zu Beginn seiner Forstlaufbahn als „Erstlingswerk“ das Forsteinrichtungswerk für den Rumbacher Gemeindewald – mit 980 Hektar das größte Waldgebiet aller 17 Gemeinden im Bereich des Forstamts Wasgau – erstellte, betonte angesichts der Zahlen: „Sie verfügen über einen Schatz.“ Er wies aber auch darauf hin, dass der Wald nicht nur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu sehen sei, sondern auch eine Schutz- und Erholungsfunktion habe. Insbesondere stellte er den Wald als „wesentliches Element des Tourismus“ dar. „Wenn hier kahle Hänge wären, würden wohl nicht so viele Touristen kommen“, sagte er. In einem weiteren Tagesordnungspunkt beschloss der Rat gegen die Stimmen der WG Hagen, dass der Liegenschaftsausschuss der Gemeinde Einblick in die Akten zur Planung des Generationenparks nimmt. „Das ist eine bauliche Angelegenheit“, hielt Ortsbürgermeister Ralf Weber – der als Bediensteter des Forstamts Wasgau bei der vorherigen Beratung und Beschlussfassung über den Forstwirtschaftsplan im Zuschauerraum Platz genommen hatte – den Liegenschaftsausschuss für zuständig. Hagen forderte hingegen die Zuständigkeit des Rechnungsprüfungsausschusses, da es um finanzielle Dinge gehe. Hagen ist selbst Mitglied des Rechnungsprüfungsausschusses. Im Liegenschaftsausschuss ist die WG Hagen durch Holger Hollinger vertreten. Ohnehin, so Hagen, sei die Verweisung eines Themas in einen Ausschuss keine Angelegenheit, über die der Rat zu entscheiden habe. Diese Entscheidung obliege allein dem Ortsbürgermeister. Hagen kündigte daher an, den Ratsbeschluss anzufechten. (hll)

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