Rheinpfalz Schwimmbad-Konzept findet viel Anklang

Fehlt nur das Sprungbrett zum großen Badeglück? Fast hätte man diesen Eindruck gewinnen können, als sich der Verbandsgemeinderat Kusel am Mittwochabend mit den Sanierungsplänen für den Bade- und Freizeitpark beschäftigte. Das Konzept jedenfalls fand viel Anklang, durch die Bank zeigten sich die Rats-Fraktionen angetan. Bei einer Enthaltung segnete das Gremium das Vorhaben ab und beschloss, den Förderantrag auf den Weg zu bringen.

Gleich vierfach wiederholte Bürgermeister Stefan Spitzer seine Zusage, es werde mit Sicherheit noch mal geprüft, ob sich nicht ein Sprungbrett in die späteren Pläne einbauen lasse. Jenes in den Konzept-Skizzen schmerzlich vermisste Brett tauchte in der Bad-Diskussion immer wieder auf. Das gehöre doch einfach dazu. Maria Magdalena Hartenfels von den Grünen etwa betonte, eine Sprungmöglichkeit sei unabdingbar, wolle man Kindern ungetrübten Badespaß bieten. Diesen den Bürgern auch künftig bieten zu können, dafür weise das vorliegende Konzept den richtigen Weg, waren sich die Sprecher einig. Ein Architekturbüro hatte im Spätherbst vergangenen Jahres eine Konzeptionsplanung samt Wirtschaftlichkeitsstudie vorgestellt (wir berichteten am 18. November). Dieses Konzept ist Grundlage des Fahrplans, für den der Verbandsgemeinderat nun grünes Licht signalisiert hat. Jetzt werden die 2,2 Millionen Euro beantragt, die das Land zur Sanierung des Bade- und Freizeitparks in Aussicht gestellt hat. Gespeist wird das Vorhaben aus dem Topf des Förderprogramms Städtebauförderung/ Strukturprogramm, das das Ministerium für Inneres und Sport bereithält. Bürgermeister Stefan Spitzer erläuterte das Konzept noch einmal ausführlich, skizzierte auch die Rahmenbedingungen, unter denen die eigens für Sanierung und Betrieb des künftigen Kombi-Bads gegründete Gesellschaft „Vitalbad Pfälzer Bergland“ agieren wird. Wichtig ist den Verantwortlichen vor allem eines: Die Lasten werden neu verteilt. „Ich habe das schon immer gesagt: Das Schwimmbad hat nur einen Geburtsfehler: Das Defizit bleibt alleine an der Verbandsgemeinde Kusel hängen“, brachte Martin Pfeiffer (Freie Wähler) auf den Punkt, was auch weitere Redner einfließen ließen: Das Bad – vor allem das Hallenbad – werde rege auch von Besuchern genutzt, die von jenseits der VG-Grenze kämen. Die Nutzung durch die Schulen sei alleine schon ein wichtiges Argument dafür, dass sich neben der VG auch der Kreis an den Kosten beteilige. „Andere reden ständig von Bädern – wir hier tun etwas“, stellte Rüdiger Falk (SPD) fest, der das Konzept als „gut, sogar sehr gut“ bezeichnete. Ingrid Decker (CDU) zäunte namens ihrer Fraktion das Pferd von hinten auf: „Wir haben uns gefragt: Was ist, wenn wir die Sanierung ablehnen?“ In dem Fall werde die VG auch weiterhin alljährlich um die 650.000 Euro aufbringen müssen, bis die Einrichtung dann völlig hinüber sei. Somit fielen in zehn Jahren 6,5 Millionen an, von denen die VG am Ende gar nichts mehr habe. Das Konzept erlaube, mit kleinerem Einsatz von eigenen Mitteln ein modernes und attraktives Bad zu bekommen. So sah es auch Robert Drumm (Linke), der einen Schritt weiter ging: Die 6,5 Millionen aus der CDU-Rechnung seien noch sehr optimistisch angesetzt. Damit seien künftig anfallende, für den Betrieb notwendige Reparaturen kaum zu meistern. Drumm begrüßte die Pläne ausdrücklich: „Wir müssen unseren Bürgern einfach diese Freizeitmöglichkeit bieten“, erneuerte er die Forderung seiner Partei. Dass mit der Verkleinerung der Gesamt-Wasserfläche um mehr als ein Drittel eine Kröte zu schlucken sei, das könne man verkraften, war sich der Rat einig. Das Gremium stimmte mit dem Zuschuss-Antrag praktisch auch dem Projekt selbst zu, das von einem Investitionsvolumen von 11,57 Millionen Euro ausgeht. Mit 387.000 Euro ungedeckten Betriebskosten ist zu rechnen. 400.000 sollen Kreis und VG jeweils jährlich aufbringen, um einerseits das Defizit, andererseits die Investitionskosten zu tragen. (cha)

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