Eisenberg Nahverkehr: Bessere Anbindung über Kreisgrenzen

Trotz einiger per Video oder im Saal geäußerter Klagen über verspätete Busse, Ausfall oder lange Fahrtdauer von Zügen, auf Sitzen klebenden Kaugummis in Schulbussen oder die fehlende Anbindung einer abseits gelegenen Wohnsiedlung: Michael Cullmann und Rainer Guth sehen den Kreis beim Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auf gutem Weg. Verbesserungsbedarf sahen Guth und Joachim Bayer bei der kreisübergreifenden Vernetzung.

Bayer berichtete vom Anruf einer Schülerin, die nach Mainz fahren musste, deren Zug aber in Alzey endete. Von dort sei sie mit dem Bus bis Mauchenheim gekommen – „hier hockte sie fest und kam nicht weiter“. Dies sei ein Beispiel für die Probleme bei der Anbindung des ÖPNV an die Nachbarkreise, „das ist unerträglich, daran muss man arbeiten“. Cullmann sagte, natürlich sei es wünschenswert, auch in Einzelfällen wie der genannten Wohnsiedlung Lösungen zu finden. Allerdings wäre es „unredlich“, im Donnersbergkreis einen ÖPNV zu versprechen, „wie wir es in München oder in Mainz haben“. Ziel müsse es aber sein, „dass jedes größere Mittelzentrum von jedem Ort im Kreis im Zwei-Stunden-Takt umsteigefrei erreichbar ist“, so Cullmann. Mit dem neuen Betreiber – wie mehrfach berichtet, ist seit Jahresbeginn die Firma Krauss & Wolff für den ÖPNV im Kreis zuständig – sei es aber seiner Ansicht nach „schon deutlich besser geworden. Das ist der richtige Weg, den müssen wir weiter gehen.“ Guth plädierte dafür, dem neuen Unternehmen „eine faire Chance zu geben“. Er verwies auf die moderne Busflotte, die Behinderten, Senioren oder Eltern mit Kleinkindern die Nutzung erleichtere. Für „dringend geboten“ hält auch er eine bessere Anbindung des ÖPNV über Kreisgrenzen hinweg: „Unsere Fahrgäste haben keine Grenze im Kopf.“ Zudem sei es wichtig, die ÖPNV-Angebote durch „progressives Marketing“ bekannter zu machen. In Gesprächen mit Bürgern habe er bemerkt, dass vielen nur „die großen grünen Linien“ ein Begriff waren – die Stadtbusse, das Ruf- und Behindertentaxi sowie die Mitfahrer-App „flinc“ dagegen kaum. |kra

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