Kultur Südpfalz Musik machen

„Das musikalische Klassenzimmer“ machte am Samstag Halt auf der Bühne der Villa Wieser. Wolfgang Jablonski und Nikolaus Maler, Solisten beim Staatsorchester Rheinische Philharmonie in Koblenz gaben einen kleinen spielerischen Eindruck in die Welt der Musik für kleine und große Kinder.

„Mal gucken, was die so machen und können auf ihren Instrumenten“, meinten zu Anfang des Konzertes drei kleine Musikerinnen, die schon seit ein paar Jahren Flöte und Klavier spielen. Das ist auch der Grund, so Jasmin, Hannah und Melissa aus Offenbach die geschenkte Schokolade zum Nikolaustag zur Seite zu legen und aufmerksam zuzuhören. Alle drei freuten sich auf den Auftritt von Querflöte und Fagott mit den beiden musikalischen Männern in ihren notenverzierten weißen Hemden. Und die nahmen das Publikum mit auf eine kleine Reise durch verschiedene Instrumentenfamilien, die im Staatsorchester „wohnen“. Bei den Holzblasinstrumenten konnten die Kinder eine Panflöte bestaunen. Nein, nicht die von Peter Pan, so der Musiker Maler augenzwinkernd, sondern eine ähnliche, die auch der Hirtengott Pan in der griechischen Mythologie besaß. Sogar „Alle meine Entchen“ wurde zum Besten gegeben. Statt einer „SMS“ an die Liebste zu senden, spielten die Verliebten früher Lieder auf dem Klavier vor, erklärt Fagottist Nikolaus Maler. So wahrscheinlich auch bei Beethoven, der das Stück „Für Elise“ für eine junge Dame komponierte. Oder wie heißt bei den Blechblasinstrumenten das Instrument mit „Po“ am Anfang und „sau“ in der Mitte? Der Querflötist Wolfgang Jablonski klärt auf: „Natürlich, die Posaune“. Und eine Zither zum Beispiel gehört zu den Zupfinstrumenten. Sie wird nicht gezogen oder gezapft, sondern gezupft. Als kleine Kostprobe wurde das Kinderlied „Heidi“ vorgespielt, bei dem alle mitsangen. Mitmachen konnten die kleinen Zuhörer beim „Flohwalzer“. Da dirigierten Julie, sieben Jahre, und Hannah, neun Jahre, das Musiker-Duo schneller als die Polizei erlaubt. Und Leo, elf Jahre mit Kumpel Moritz, machten mit Klangstäben und Rassel-Ei den Takt dazu. Zum Finale wurden alle aufgefordert mitspielen, ob mit Reißverschluss an den Jacken oder Klettverschlüssen an den Stiefeln, zu „Probier’s doch mal mit Gemütlichkeit“ aus dem Film „Das Dschungelbuch“. Kuno Ehmer aus Herxheim wollte seinen Enkeln die Gelegenheit geben, mal den Profis etwas über die Schultern schauen zu können: „Eine tolle Sache. Den Kindern gefällt es sehr gut.“ Seit 2001 sind Jablonski und Maler mit der eigenen Idee des „Musikalischen Klassenzimmers“ unterwegs. „Bis zu 30 Auftritte im Jahr haben wir in den verschiedenen Schulen in ganz Rheinland-Pfalz. Die Resonanz der Kinder auf unser musikalisches „Werken“ ist groß.“ (alve)

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