Eisenberg „Musik lässt die Seele atmen“

Ein buntes und abwechslungsreiches Programm boten die Chöre der Verbandsgemeinde Eisenberg beim 38. VG-Singen, das in diesem Jahr vom Männerchor des AGTSV Ramsen organisiert wurde. Der Veranstaltungsort war die katholische Kirche „Mariä Himmelfahrt“, die von der katholischen Kirchengemeinde und Pfarrer Joachim Voss zur Verfügung gestellt wurde. Bereits im vergangenen Jahr hatte der MGV Kerzenheim als erster Verein ein Konzert in der Kirche gegeben, was auf gute Resonanz in der Bevölkerung gestoßen war.

Mit „Walzerperlen“ des Komponisten Johann Strauß verabschiedete sich der Dirigent des Spielmannszugs Eisenberg, Wolfgang Reibe. Nach 50 Jahren ehrenamtlichen Engagements als Dirigent gab es für ihn viel Applaus von den Konzertbesuchern, die sich von ihren Plätzen erhoben. Vermutlich dürfte der liebe Gott auch nichts dagegen gehabt haben, dass einige Bankreihen bei den Walzermelodien ins Schunkeln gerieten. Teilweise wurde von den Chören ein geistliches Repertoire gewählt, aber es gab auch viele weltliche Beträge zu hören. Der Männerchor des Gesang- und Musikring Eisenberg mit Chorleiterin Marina Ciepieniak präsentierte „Santa Maria“ in Anlehnung an eine moderne Fassung der Kelly Family, der Kinderchor Eistal-Lerchen unter ihrem jungen Dirigenten Dominik Hambel sang mit viel Begeisterung den irischen Segenswunsch „Möge die Straße uns zusammenführen“. Der Kerzenheimer Frauenchor Femmes Fatales mit Chorleiterin Anke Janetzka und Harald Kronibus am Piano brachte flotte weltliche Klänge zu Gehör mit Musik aus dem Disneyfilm Arielle und der Filmmelodie „As time goes by“. Sehr gut kam beim Publikum das zeitgenössisch arrangierte „Vater unser“ der Komponistin Hanne Haller an, das der MGV 1883 Kerzenheim unter der Leitung von Stephanie Burkhardt darbot. Beschwingt bot der Liederkranz Eisenberg unter seinem Dirigenten Jürgen Schumacher den Gospel „All night, all day“ dar. Der Frauenchor des Gesang- und Musikrings Eisenberg, der zum zweiten Mal beim VG-Singen dabei war und von Christoph Stumpf dirigiert wird, brachte „Amazing Grace“ zu Gehör. Aufgelockert durch das Querflöten- und Gitarrenspiel von Sarah und Katharina Eisen sang die Rosenthaler Singrunde unter Leitung von Walter Dietz eine liturgische Variante des „Vater unser“. Der Gastgeber, der Männerchor des AGTSV Ramsen mit seiner Dirigentin Andrea Greif, schloss das Konzert mit „Handwerkers Nachtlied“ und dem in Mundart vorgetragenen „Pfälzer Gebet“. Die Kirchenbänke waren fast bis auf den letzten Platz besetzt. Das zeige auch, dass das VG-Singen noch immer einen hohen Stellenwert in der Bevölkerung einnehme, sagte der Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Bernd Frey. Hausherr Pfarrer Joachim Voss bezeichnete die Musik als eine Therapieform, die die Seele atmen lasse und Pausen von den Alltagssorgen biete. Seine Amtskollegin von der evangelischen Kirchengemeinde, Pfarrerin Luise Burmeister, wollte die Besucher nicht ohne Gottes Segen auseinandergehen lassen und animierte zum gemeinsamen Lied aller Chöre und Besucher „Großer Gott, wir loben dich“. Das traditionelle Totengedenken wurde in diesem Jahr vorrangig dem Musiker und ehemaligen Dirigenten Kurt Sohn gewidmet. Eine schöne Geste des Veranstalters war es, die Hälfte der Spenden, die an diesem Konzertabend eingingen, für die Hochwassergeschädigten im Moscheltal zu verwenden, die andere Hälfte war für die katholische Kirchengemeinde bestimmt. Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein in der AGTSV-Halle in Ramsen sorgte der Spielmannszug noch weiterhin für die Unterhaltung der Gäste. (eha)

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