Rheinpfalz Mitte 2019 vermarkten

Schritt für Schritt geht das Interkommunale Gewerbegebiet Wilgartswiesen-Hauenstein der Realisierung entgegen. Derzeit werde an der Ausführungsplanung gearbeitet, berichtet der Ortsbürgermeister von Wilgartswiesen, Jürgen Brödel, der als Verbandsvorsteher des Kommunalen Zweckverbandes fungiert, auf RHEINPFALZ-Anfrage.

Der Zeitplan sehe vor, dass Mitte Februar die Ausschreibung veröffentlicht wird. Aufgrund der Größe des Projekts müsse europaweit ausgeschrieben werden. Ab Ende März könne dann mit der Vergabe der Arbeiten begonnen werden, so dass „im Juni oder Juli die Bagger rollen können“, so Brödel optimistisch. Eine Interessenbekundung hatte bereits eine große Nachfrage nach Parzellen auf der 65.000 Quadratmeter großen Nutzfläche des Gewerbegebiets ergeben. Weil man aber nun mit den Angeboten in der Hand auch einen recht genauen Quadratmeterpreis ermitteln kann, fängt auf dieser Grundlage die Vergabe von Gelände „noch mal bei null“ an, wie Brödel formuliert. „Wir werden das gesamte Vergabeverfahren ganz transparent durchführen.“ So werde man dann, wenn sich ein Preis absehen lässt, öffentlich informieren, damit sich Interessenten um Baugelände bewerben können. „Alles ist offen. Gerüchte, dass große Teile des Geländes bereits fest vergeben sind, treffen nicht zu“, unterstreicht Brödel. Lediglich einer Firma sei vertraglich ein Vorkaufsrecht eingeräumt worden. Ansonsten gehe er davon aus, dass „die Nachfrage größer sein wird als das Angebot an Fläche“. Die Bauarbeiten werden, wie der Wilgartswieser Ortschef weiter mitteilte, mit der Herstellung einer Baustraße beginnen, die sich parallel zur Bahnlinie von der B-10-Brücke an der Auffahrt Hauenstein bis zum Bahn-Haltepunkt Hauenstein-Mitte ziehen wird. Ist diese Baustraße hergestellt, wird das künftige Gewerbegebiet trassiert und modelliert, um es für die Bebauung herzurichten. Nicht zuletzt muss auch die Nato-Pipeline verlegt werden. Für dieses Los dürfen nur Unternehmen aus Nato-Mitgliedsländern ein Angebot abgeben. Im Dezember 2016 waren für die Erschließung des Gewerbegebiets Gesamtkosten in Höhe von 6,1 Millionen Euro genannt worden, wobei alleine geschätzte 2,65 Millionen Euro aufzubringen sein werden, um das Gelände zu modellieren. Für die Errichtung der Verkehrsanlagen sind damals Kosten in Höhe von 1,4 Millionen Euro genannt worden. Auch die „Regenwasserbewirtschaftung“ wird teuer: Eine Million Euro muss investiert werden, um das künftige Gewerbegebiet mit einem Überflutungsschutz auszustatten. Um die Trinkwasser- und Löschwasserversorgung sicherzustellen und das anfallende Schmutzwasser hoch zur Falkenburgstraße und damit ins Hauensteiner Kanalnetz einzuspeisen, werde ebenfalls eine Million Euro ausgegeben werden müssen. Brödel hofft nun trotz des derzeit zu beobachtenden Baubooms, der mit höheren Angebotspreisen einhergeht, auf „preislich attraktive Angebote“, weil es sich um ein umfangreiches und daher auch für die Unternehmen interessantes Projekt handle. „Wenn alles rund läuft, können wir das Gewerbegebiet dann Mitte 2019 vermarkten“, setzt er einen Zielpunkt für das seit Jahren diskutierte Projekt.

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