Rheinpfalz Mit einer Portion Lokalkolorit

„Die Trauerschnallen“ (von links): Dominik Schumacher, Christina Benz, Christopher Herzberg, Aaron Laubensdörfer.
»Die Trauerschnallen« (von links): Dominik Schumacher, Christina Benz, Christopher Herzberg, Aaron Laubensdörfer.

Am Samstagabend feierte der Karnevalverein „Fröhlich Odenbach“ in der aufwendig dekorierten Turnhalle unter dem Motto „Narren dieser Welt“ seine rund vierstündige Prunksitzung. Die Narren überzeugten mit Tanz, Musik, Schunkelrunden und Büttenreden.

Zum Beginn zeigte die Veldenzgarde Lauterecken ihr Können, bevor „Urgestein“ Ewald Weber als rüstiger, lebenserfahrener Rentner mit seinen Liedern tiefe Einblicke in die Odenbacher und Pfälzer Mentalität bot. Über die ersten Zugaberufe des Abends durften sich die Hinzweilerer „Crazy Girls“ für den Showtanz „Army“ freuen. Deutlich lockerer ging es beim Männerballett aus Hinzweiler zu, obwohl die sechs Männer zunächst im hautengen Frack auftraten und ohne eine äußerst offenherzige Zugabe die Bühne nicht mehr verlassen konnten. Das erst zwölfjährige Funkenmariechen Marie Avdagic vom Heimat- und Kulturverein Lauterecken (HKV) zog mit akrobatischem Tanz alle Blicke auf sich. Gleiches galt für den Gardetanz der Tanzgruppe Rehborn. Zum ersten Mal in Odenbach in der Bütt stand Alexandra Osterritter aus Meisenheim, die vom Einkauf beim Discounter zu berichten wusste. Während Frauen systematisch, wie sie am Schaubild verdeutlichte, ihren Einkauf abwickeln, gehen Männer zwar strikt nach dem Einkaufszettel, veranstalten aber ein heilloses Chaos und rufen noch etliche Male zu Hause an, um nachzufragen. Auch für ihre traumatischen Erfahrungen mit der Billigversion eines Thermomix verbuchte sie zahlreiche Lacher. Im Sprechgesang servierten die alten, zittrigen und gehbehinderten „Trauerschnallen“ Christine Benz, Dominik Schumacher, Aaron Laubensdörfer und Christopher Herzberg eine ordentliche Portion Tratsch. Auch Bestatterin Margot Eckel kam zu Wort. „Bei Margots Institut, da ruhst du gut“ lautet ihr Motto. Sie denkt über eine Zusammenarbeit nach mit einem Möbelhaus, getreu dem Spruch: „Lebst du noch oder liegst du schon?“ Das „Streitbare Ehepaar“ Heddi und Heini aus Hohenöllen (Margot Haack und Uwe Mareczek) probte unterhaltsam die Trauerrede auf Freund und Tanzlehrer August und zeigte den bei August erlernten Ausdruckstanz. Den Kampf der Geschlechter stellte die Odenbacher Straußjugend tänzerisch dar. Dafür konnten sie direkt zwei Raketen einheimsen. Die Putzfrauen (Andrea Knecht und Susanne Bäcker) berichteten von Problemen mit ihren Männern und fegten mit einer großen Portion Lokalkolorit über die Odenbacher hinweg. Die „Dancing Angels“ vom HKV-Lauterecken überzeugten mit akrobatischen Elementen und tollkühnen Hebefiguren. Nach der Pause traf der Klempner-Notdienst um Gunter Lamneck, Gerhard Kölsch, Arndt Müller, Martin Schümann sowie Mathias und Marcel Lamb ein. Trotz zusätzlichem Stromausfall suchten sie das Leck und klopften auf Rohre zur Melodie „Ab in den Süden“ – für sie ging es jedoch „Ab in den Keller, den Rohren hinterher“. Ansteckend war der Showtanz der Gruppe „Diversity“ aus Breitenheim. Vor dem Finale versetzte das Männerballett der Feuerwehr Lauterecken, die „Dancing Fire Fighters“, in knalligen Kostümen das Publikum mit den bekanntesten Abba-Hits zurück in die 70er Jahre. Durch das Programm führten am Bühnenrand „’s Omasche“ Claudia Herzberg und Margot Eckel, die mit herben Witzen manchen Lacher verbuchen konnten.

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