Rheinpfalz Kreativität erblüht nun in eigenen vier Wänden

Jürgen Ortmann schätzt die kreativen Momente seines erklärten Traumberufs: Seiner kreativen Ader kann der Tischlermeister aus Kreimbach-Kaulbach jetzt in den eigenen vier Werkstatt-Wänden freien Lauf lassen: Der Unternehmer hat inzwischen das Gebäude in der Winterbach erworben, in dem er die heimische Vorproduktion erledigt.

Gestaltungsraum lässt dem Experten für die Holzverarbeitung jetzt also auch das „neue“ Domizil. Umziehen musste Ortmann nicht, ansässig war er mit seiner Werkstatt in dem einstigen Steinbruch-Gebäude zwischen seinem Heimatort und Olsbrücken ohnehin schon. Nun aber kann er das Anwesen funktioneller gestalten. Und Ideen hat er schon jede Menge. „Aber es fehlt momentan halt einfach die Zeit“, bedauert der Meister. Auf der anderen Seite: Gegen eine sehr gute Auftragslage hat kein Inhaber eines Handwerksbetriebs etwas einzuwenden. Ein Büro soll nach der Umgestaltung Einzug halten, auch ein ansprechendes Lager für Särge will Ortmann einrichten, ist er doch seit 2008 auch im Bestattungswesen tätig. Für seinen Fachbetrieb hat der gebürtige Einöller übrigens willkommene und kompetente Verstärkung im Visier: Sein Sohn hat ebenfalls das Metier des Vaters auserwählt, derzeit erhält er sein berufliches Rüstzeug an der Meisterschule in Kaiserslautern. Gut möglich, dass der Junior in absehbarer Zeit schon mit einsteigen wird. Noch aber ist dies Zukunftsmusik. Noch führt der Gründer sein Unternehmen alleine – mittlerweile im 21. Jahr. 1993 hatte Ortmann den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und seither nicht bereut. Zwei Jahre zuvor hatte Ortmann sein Meisterstück gefertigt, das bis heute eine Wand im Eigenheim der Familie ziert. Zuvor hatte Ortmann noch zwei Jahre als Meister in Anstellung bei seinem einstigen Lehrbetrieb gearbeitet. Dann aber baute der tischler sein eigenes Unternehmen auf. Er wollte nach eigenem Bekunden etwas erreichen. Und dies ist ihm gelungen. Das Leistungsspektrum der Firma Ortmann ist breit. Und sei der Auftrag auch klein: Er werde nicht weniger gewissenhaft erledigt. So richtig Spaß aber macht die Profession dem Meister in dem Moment, da es ans Gestalten geht, wenn eigene Ideen gefragt sind. „Ich möchte den Kunden immer etwas Besonderes bieten, etwas ganz Spezielles“, betont Ortmann. Ein Erfolgserlebnis sei es für ihn, wenn seine Vorschläge auf Gegenliebe stoßen – und Kunden auch später noch sagen, dies oder jenes sei eine prima Idee, eine tolle Umsetzung dessen gewesen, was sie sich gewünscht hätten. In einem Umkreis von mehr als 70 Kilometer rund um seine Werkstatt in der „Winterbach“ ist Ortmann – der auch schon jungen Leuten das Rüstzeug für ihr Berufsleben vermittelt hat – tätig. Einen kleineren Wirkungsradius hat der Tischler mit einem zweiten beruflichen Standbein: Bestattungen zählen seit sechs Jahren zum Leistungsangebot. Vor allem in diesem höchst sensiblen Bereich lässt Jürgen Ortmann größte Sorgfalt walten: Und es freut ihn, wenn – was nicht selten der Fall sei – nach würdevollen Bestattungen aufrichtige Dankesworte von Angehörigen zu vernehmen sind. (cha) (cha)

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