Kultur Südpfalz Klavier folgt Klarinette

Neben der gewichtigen letzten Klaviersonate Schuberts in B-Dur D 960 musiziert Shani Diluka auch Schumanns „Papillon“ sowie Klavierstücke von Grieg. Die Pianistin spielt am 3. Dezember um 19.30 Uhr im Rahmen der Karlsruher Meisterkonzerte im Konzerthaus.

Auf ihrer aktuellen Solo-CD (Mirare MIR 239, über harmonia mundi) nimmt die Künstlerin die Zuhörer mit auf einen imaginäre auf der berühmten nordamerikanischen „Route 66“. Shani Diluka begleitete die Reisenden mit Musik von John Adams, Keith Jarrett, Samuel Barber, Leonard Bernstein, Alberto Ginastera oder Cole Porter. Ein gelungenes Album mit höchst unterschiedlichen, sehr stimmig-atmosphärisch dichten Miniaturen. Beim jüngsten Meisterkonzert spielte wieder einmal die Rheinische Philharmonie Koblenz. Dabei erklang neben Mozarts Klarinettenkonzert das wenig bekannte Kontrabasskonzert von Serge Kussevitzky. Mozarts A-Dur Konzert hatte in Annelien van Wauwe eine erfahrene Solistin, die mit ihrem geschmeidigem Klarinettenspiel einen ansprechenden Eindruck hinterließ. Mühelos und mit vielen feinen Nuancen interpretierte die unlängst auch in Herxheim aufgetretene Solistin das Konzert. Die Rheinische Philharmonie begleitete sie unter ihrem Chefdirigenten Daniel Raiskin routiniert in historisch korrekter kleiner Streicherbesetzung. In dieser Art musizierte sie auch Haydns Sinfonie „Der Philosoph“. Nach der Pause bewegten sich Dirigent und Orchester bei russischem Repertoire hörbar auf einem ihnen vertrauteren Terrain. Serge Kussevitzky schrieb das Kontrabasskonzert op. 3 für sein eigenes Instrument. Das fis-Moll Konzert von 1902 war bei Gunars Upatnieks in besten Händen. Seine Fähigkeit, den Kontrabass singen zu lassen, die Souveränität der Intonation und die ungewöhnliche Geschmeidigkeit des Spiels prägten die seltene Begegnung mit dem Konzert. Zur Hochform liefen Raiskin und seine Koblenzer bei Tschaikowskis Tondichtung „Francesca da Rimini“ auf. Raiskin zeigte hier mit seinen engagierten Musikern viel Gefühl für die packende Dramatik und die Farb- und Stimmungswechsel der Musik. Die tragische Geschichte nach Dantes „Göttlicher Komödie“ wurde von Raiskin sehr konzentriert und mit Gespür für die ganz eigene Farbigkeit der Komposition angegangen. Info: www.karlsruhe-klassik.de. (gt)

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