Rheinpfalz Kindergarten braucht jede Menge zusätzlichen Platz

Bereits heute wird Hermersbergs Ortsbürgermeister Erich Sommer (CDU) mit Vertretern der katholischen Kirche aus dem Bistum Speyer über das Thema Erweiterung der Hermersberger Kindertagesstätte sprechen. Im Kindergarten – Träger ist die katholische Kirche – besteht erheblicher Platzbedarf.

Der Hermersberger Gemeinderat autorisierte den Bürgermeister in der Sitzung am Mittwoch für diese Gespräche. Im Gepäck wird er ein Konzept zur Kindertagesstättenerweiterung haben, die die Ingenieurgesellschaft Franz & Vatter GmbH aus Hermersberg dem Rat vorstellte. Die Planungsgrundlage sieht einen Anbau an das Kindergartengebäude vor. Auf 750 Quadratmeter würde die nutzbare Fläche wachsen. Aktuell hat der Kindergarten 470 Quadratmeter, würde durch den Neubau also 280 Quadratmeter ebenerdig hinzugewinnen. Das stieß auf ungeteilte Zustimmung im Rat. Der Eingangsbereich würde anders gestaltet, um von diesem aus den Alt- und den geplanten Neubau erschließen zu können, erläuterte Kai Vatter. Was dem Rat an der Konzeption sehr gut gefiel: der schöne Spielplatz am Kindergarten, der sich sukzessive entwickelt hat, bleibt unberührt und kann weiter genutzt werden. Auf der vorgesehenen Erweiterungsfläche zwischen bestehendem Kindergarten und Pfarrhaus wäre auch noch Platz, um weiter anzubauen, falls der Platzbedarf in den kommenden Jahren erneut steigen würde. Seit 2017 ist der Kindergarten viergruppig, nimmt Kinder im Alter von null bis sechs Jahren auf. 70 Kinder besuchen die Kita aktuell. Es gibt eine Krippen-, eine Regel- und zwei geöffnete Gruppen, wobei eine Gruppe aus Platznot das benachbarte Pfarrheim nutzt. Es wird unter anderem Platz benötigt für einen Krippengruppenraum mit Schlaf- und Wickelgelegenheit (80 Quadratmeter), für Schlafplätze der Ganztagskinder, für ein Büro der Kindergartenleitung und für eine weitere Personaltoilette. „Wir sind zwölf Mitarbeiterinnen, die sich eine Toilette teilen. Das ist manchmal schon sehr schwierig“, sagte Leiterin Anja Schwarz. Sie wies darauf hin, dass aufgrund der aktuellen Situation, aber auch mit Blick auf das geplante neue Kindertagesstättengesetz die Anforderungen an die Küche enorm steigen würden. Alles, was in dem Plankonzept dargestellt ist, sei notwendig. „Da ist kein Luxus, das wäre ein bedarfsgerechter Ausbau“, unterstrich Vatter. Die Kosten für den Neubau und die Sanierung schätzt er auf 850.000 Euro. Dabei sei zu berücksichtigen, dass derzeit in erster Linie nur über das Thema Platz gesprochen werde. Die genauere Ausgestaltung und Ausstattung wäre noch zu planen. Würde neu gebaut, dann müsste entsprechend den geltenden Planungsleitlinien des Landes Rheinland-Pfalz ein Bau mit 850 Quadratmeter für einen viergruppigen Kindergarten errichtet werden. Zu erwartende Baukosten: zwei Millionen Euro, führte Vatter zum Vergleich an. In den 850.000 Euro enthalten wäre schon Geld für die Sanierung des Bestandsgebäudes, das grundsätzlich in einem guten Zustand sei, konstatierte der Ingenieur. Die bestehende Toilette sollte saniert und ein einheitlicher Putz für beide Gebäudeteile aufgebracht werden. Die Fenster, 2013 erneuert, seien noch gut, auch das Flachdach sei in einem guten Zustand. Da sehe man, dass damals handwerklich sehr gut gearbeitet worden sei. Im Mehrzweckraum wäre es sinnvoll, einen elastischeren Boden zu verlegen. Von Kirchenseite gebe es Überlegungen ein neues Heizsystem zu installieren, und zwar in einer Verbundlösung, informierte Sommer. Für die Errichtung des neuen Gebäudeteils müsse ein Jahr veranschlagt werden, überschlug Vatter. Die Hauptbaumaßnahmen wären zu bewältigen, ohne dass die Kinder umziehen müssten. Beeinträchtigungen im Kindergartenbetrieb seien aber zeitweise zu erwarten. „Bei einem so großen Projekt, lässt sich natürlich nicht alles in den Ferien erledigen“, erklärte Vatter. Grundsätzlich sei es gut, waren sich Steffen Schnöder (CDU) und Jochen Werle (SPD) einig, dass mit diesem Konzept die Kinder in der Mitte des Dorfes bleiben können. Es gelte jetzt, die Konzeption mit Speyer abzusprechen, „denn ohne Zuschüsse können wir natürlich nicht bauen“, sagte Sommer.

x