Rheinpfalz Kein Daten-Wirrwarr

Der Haushaltsplan der Stadt Kaiserslautern ist ein mehrere hundert Seiten starkes Werk voller Daten und Zahlen. Selbst für Insider ist die Datenflut kaum überschaubar, für Laien nur schwer verständlich. Das junge Kaiserslauterer Unternehmen UplinkIT hat im Auftrag der Stadt eine Software entwickelt, die den Haushaltsplan in eingängigen Schaubildern darstellt, analysiert und erklärt.

„Die Menschen produzieren immer mehr Daten und haben zunehmend Schwierigkeiten, die Fakten zu finden, die sie gerade benötigen“, beschreibt Alexander Fridhi ein Problem, das allen Internet-Nutzern bekannt sein dürfte. Aufgabe eines Software-Entwicklers sei es, die Fülle an Informationen mit Intelligenz und Logik vorzufiltern, sagt der 32-Jährige, der die UplinkIT GmbH gegründet hat und als geschäftsführender Gesellschafter leitet. Der fast 600 Seiten starke städtische Haushaltsplan ist nach Ansicht Fridhis ein Paradebeispiel für eine kaum mehr durchschaubare Ansammlung von Zahlen und Daten. Dieses umfangreiche Zahlenwerk zu veranschaulichen und zu erklären, war die Aufgabe der Software-Entwickler der UplinkIT. Die Stadt kam auf Fridhi zu, beauftragte ihn, ein Computerprogramm zu erstellen. In Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung wurde eine Software entwickelt, die den Namen FazIT trägt und deren Version 1.0 nicht nur bei der Lauterer Stadtspitze und Verwaltung hoch gelobt wird, sondern auch bei anderen Kommunalvertretern gut ankomme. FazIT sei auf jeden kommunalen Haushalt übertragbar, betont Fridhis Halbbruder Kai Utzinger, der bei UplinkIT für Kommunikation und Marketing verantwortlich ist. FazIT läuft auch auf dem Tablet oder dem Smartphone und ist nach Aussage Utzingers „supereinfach“ zu bedienen. Das Programm biete dem Nutzer – etwa dem Ratsmitglied – die Möglichkeit, sich dank interaktiver Schaubilder auf einen Blick einen Eindruck vom Gesamthaushalt zu verschaffen, ohne auch nur eine einzige Zahl lesen zu müssen. Doch das Programm könne noch mehr. Es zeige, wie und wann die Geldströme in den einzelnen Teilhaushalten fließen, mache Zusammenhänge deutlich, vergleiche verschiedene Haushaltsjahre. Erstmals sei es möglich, die tagesaktuelle Entwicklung der unterschiedlichsten Haushaltspositionen in Sekundenschnelle abzurufen, nennt Fridhi einen weiteren Vorteil der Software. Denn alle Daten, die täglich in der städtischen Finanzbuchhaltung eingehen, würden von FazIT übernommen und bearbeitet. Fridhi gründete die UplinkIT GmbH im Jahr 2011. Zuvor war er als freier Software-Entwickler und Problemlöser für verschiedenste Firmen tätig. Bereits mit zwölf Jahren wurde er vom Computer-Virus infiziert. Doch während seine Freunde den Rechner nur zum Spielen nutzten, schrieb er am Büro-Computer seines Vaters die ersten kleinen Programme. „Damals gab es weder Internet noch Windows“, erinnerte sich Fridhi im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Die Entwicklung des IT-Sektors habe er von Anfang an miterlebt. Sein Wissen eignete er sich in einer Vielzahl von Projekten an: „Ich komme aus der Praxis“, sagt Fridhi. Bei der Gründung der UplinkIT sei ihm seine kaufmännische Ausbildung sicher zugute gekommen, dennoch habe er „viel dazugelernt“. Die UplinkIT sei ein Dienstleister, entwickle im Auftrag von Firmen beispielsweise Programme, Visualisierungen und Applikationen. Das Unternehmen wuchs rasant, zählte nach zwei Jahren bereits 20 Mitarbeiter. Von Anfang an dabei war der Technische Leiter Pablo Süßdorf. Ende 2013 verkleinerte Fridhi die Mannschaft und konzentriert sich auf die Entwicklung einer eigenen Software, was zur Version 1.0 des Programms FazIT führte. „Software-Entwicklung ist unsere Zukunft“, sagt Fridhi.

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