Rheinpfalz Im September auf A 62 vierspurig fahren

Die Asphaltarbeiten der dritten und vierten Fahrspur der A 62 „sind bis auf kleine Reste abgeschlossen“, sagte gestern der Leiter des Landesbetriebes Mobilität in Kaiserslautern, Richard Lutz, auf Anfrage der RHEINPFALZ. Bis zur Freigabe für den öffentlichen Verkehr werde es aber wohl September werden. Schutzplanken, Straßenmarkierung und Wegweisung erfordern noch einige Zeit.

Begonnen hatte die Verbreiterung von zwei auf vier Spuren für ein 3,6 Kilometer langes Teilstück der A 62, das um den Rastplatz Höheinöd jeweils nach links und rechts ausgebaut wird, Anfang des Jahres. Die Gesamtkosten belaufen sich laut LBM nach derzeitigem Kostenstand auf rund 6,2 Millionen Euro. Darin sind enthalten: Verbreiterung und Sanierung der beiden Brücken: 520.000 Euro; Straßenbau zirka fünf Millionen Euro; Schutzplanken 530.000 Euro und für Markierung und Beschilderung müssen rund 120.000 Euro aufgewendet werden. Schon bei den Planungen war die Frage um die Zukunft der Anschlussstelle Höheinöd diskutiert worden. Dabei geht es um die rückwärtige Anbindung des Rastplatzes Sickinger Höhe an das nachgeordnete Straßennetz. Die Überlegungen, die Auf- und Abfahrt zu schließen, hat einen Proteststurm in der Region verursacht. Nachdruck erhielt die Forderung , die Anschlussstelle zu erhalten, durch eine Resolution des Gemeinderates Höheinöd. Eine Antwort der Politik steht noch aus. Zumindest prüfen Landesbetrieb Mobilität (LBM) und Bundesverkehrsministerium, ob die Anschlussstelle erhalten werden kann. Es wurde zunächst ein Gutachten in Auftrag gegeben, das noch einmal überarbeitet werden müsse, war vom LBM zu hören. Die zweite Version liege noch nicht vor, so dass es auch keine neuen Entwicklungen und Entscheidungen gebe. Am Montag hat sich zum wiederholten Mal die CDU-Bundestagsabgeordnete Anita Schäfer zu Wort gemeldet. Sie schlägt in einem Schreiben an den rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz eine Rückstufung der A 62 von einer Autobahn auf eine Bundesstraße vor. „Hinsichtlich des vierstreifigen Ausbaus wäre dies unproblematisch, jedoch entfielen die umfassenden Vorgaben für eine Autobahnauffahrt und die bestehende, rückwärtige Anbindung könnte erhalten bleiben“, so Schäfer. Lewentz möge diese Überlegung mit in die Stellungnahme an das Bundesverkehrsministerium einbeziehen. Die Abgeordnete aus Saalstadt weist zugleich darauf hin, dass „eine zweckdienliche Lösung“ dieses Themas durch die Landesregierung umso mehr angebracht sei, als „mit dem im Kontext der anstehenden Rückzahlungsforderungen der Europäischen Kommission an den Flughafen Zweibrücken eingereichten Insolvenzantrag die Westpfalz wieder einmal das verkehrspolitische Nachsehen erfahren hat“. Und einen weiteren Seitenhieb setzt Schäfer noch drauf: Bei der Projektanmeldung für den Bundesverkehrswegeplan 2015 im vergangenen Jahr sei die verkehrliche Anbindung der Westpfalz über die B10 nicht gemäß den sachlichen , auf Verkehrsstatistiken und -prognosen beruhenden Anforderungen bewertet worden, sondern nach der politischen Gewichtung der Koalitionspartner in Mainz. Die Landesregierung sollte in Anbetracht der Ereignisse um den Flughafen Zweibrücken und die Konsequenzen daraus das Verkehrskonzept der Koalition reflektieren und sich nunmehr deutlich und öffentlich für einen durchgehend vierstreifigen Ausbau der B10 aussprechen. Auch sollte nun im Konsens mit der saarländischen Landesregierung die seit langem erörterte S-Bahn-Verbindung zwischen Homburg und Zweibrücken realisiert werden. Die verkehrlichen Auswirkungen durch die drohende Schließung des Flughafens Zweibrücken würden die Region ebenso treffen, wie die wirtschaftlichen Folgen, was für Schäfer außer Frage stehe. Die Landesregierung sollte deshalb ihr Augenmerk und ihre Bemühungen nun auch auf Vorhaben, Projekte und Maßnahmen richten, „die einen Beitrag dazu leisten können die nachdrücklich negativen Konsequenzen der Flughafenschließung zu kompensieren“, schreibt Schäfer der Mainzer Koalition ins Stammbuch. (pt)

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