Rheinpfalz Harte Arbeit auf dem Feld geleistet für wenig Ertrag

Einen echten Sickinger Wendepflug besitzt der ehemalige Beigeordnete der Verbandsgemeinde Wallhalben, Erich Ohliger aus Obernheim-Kirchenarnbach. Auf dem Bauernhof seiner Eltern und Großeltern hat er das hölzerne Schmuckstück wiederentdeckt. Am Sonntag stand das nostalgische Ackergerät im Mittelpunkt einer Ausstellung beim kleinen Grumbeere-Markt in Obernheim-Kirchenarnbach.

Wie alt der aus Holz gearbeitete Pflug wirklich ist, kann Ohliger nur schätzen. Er geht davon aus, dass er bestimmt mehr als 100 Jahre alt ist. Aus der Dorfchronik von Gerhardsbrunn erfahren wir, dass es den Sickinger Wendepflug auf der Höhe schon vor 1848 gab. Dieser Pflug habe nur eine unvollkommene Pflugarbeit gemacht, so hat es der Dorfschullehrer Otto Müller in der Dorfchronik niedergeschrieben. Betrachtet man die kleine Schar des Pfluges, dann kann man diese Feststellung schon verstehen. Deshalb hatte dieser Pflug auch auf dem Bauernhof Ohliger schon lange ausgedient. Er stand seitdem verloren in der Ecke, bis er jetzt noch einmal große Aufmerksamkeit fand. Ebenfalls aus längst vergangener Zeit stammt der Hakenpflug, der für die Bodenlockerung auch nur bedingt hilfreich war. Diese hölzernen Geräte wurden lang von Ochsen und Kühen gezogen, sodass ein kräftiger Umbruch der Ackerscholle auch Probleme gebracht hätte. Mit den Pferden wurde vieles besser. Vor allem war die Einführung des Vorderpfluges mit Rädern ein gewaltiger Fortschritt für diese schwere Feldarbeit. Diesen schon modernen Pflug hat Erich Ohliger auf unserem Foto in der Hand. Das langjährige Mitglied des Verbandsgemeinderates von Wallhalben, Klaus-Peter Heintz, steht hinterm Sickinger Wendepflug. Der Pflug, den Ortsbürgermeister Andreas Traub aufrecht hält, wurde beim Setzen der Grumbeere in damaliger Zeit verwendet. Heute ist es für die Landwirte nicht mehr zu verstehen, dass man es einst bei der Feldarbeit so schwer hatte, was zudem mit wenig Ertrag belohnt wurde. Bei der historischen Grumbeere-Ernte am Samstag mit der Gräfin Sickinger Land, Michelle Reeb aus Winterbach, gab es eine alte Steckenhexe zu sehen. Auf dem kleinen Grumbeere-Markt in Obernheim-Kirchenarnbach waren dann alte bäuerliche Geräte ausgestellt, die manche Jugenderinnerung an das dörfliche Leben vergangener Tage wieder auffrischten. Eine Oldtimer-Bulldog-Ausstellung, mit den Schlepper-Freunden aus Saalstadt, rundete den Ausflug ins nostalgische Landleben ab. (hac)

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