Rheinpfalz Geschichte zum Anfassen

Am kommenden Sonntag, 14. September, wird Geschichte wieder sprichwörtlich greifbar. Denn am Tag des offenen Denkmals öffnen historische Bauten und Stätten, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, ihre Türen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz will mit dem Aktionstag auf das kulturelle Erbe aufmerksam machen. Unter dem Motto „Farbe“ stehen Besuchern am Sonntag im Landkreis Kusel sieben Stätten offen.

In Nußbach haben Besucher drei Möglichkeiten, den Tag des offenen Denkmals zu begehen. Erneut im Programm ist dieses Jahr der 1811 erbaute Glockenturm. Der einzige nicht kirchliche Glockenturm aus dem 19. Jahrhundert befindet sich in der Hohlstraße, am Standort des bis 1901 genutzten Friedhofs. Thomas Grüne wird Besucher um 15 Uhr durch das Baudenkmal führen. Zudem gibt es eine Ausstellung, die die Geschichte des Turms behandelt. Zwischen 14 und 17 Uhr öffnet das Haus Wildanger seine Pforten. Das in den Jahren 1721/1722 errichtete Gebäude ist eines der wenigen Fachwerkhäuser im Landkreis Kusel. Die ursprünglich als offene Galerie errichtete Laube ist nachträglich entstanden und erstreckt sich über die gesamte Hofseite. Im Speichergeschoss befindet sich das Alte-Welt-Museum mit einer Dauerausstellung „Von der Flachsbearbeitung bis zur fertigen Mode“. Ebenfalls zwischen 14 und 17 Uhr ist die protestantische Kirche geöffnet. Besucher können sowohl die Sakristei und den Glockenturm mit seinem historischen Uhrwerk besichtigen. Zudem werden die Baupläne der Kirche in den Jahren 1911/1912 ausgestellt. Der Förderverein „Historische Dorfkirche Rothselberg“ lädt am Sonntag ab 10 Uhr zum Tag des offenen Denkmals in die Rothselberger Kirche ein. Walter Ott, Vorsitzender des Fördervereins, bietet für alle Interessierten um 11, 13.30 sowie um 15.30 Uhr eine Kirchenführung an, in der es neben Grundinformationen zur Kirche und den Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert auch um das diesjährige Motto „Farbe“ des bundesweiten Denkmaltages gehen soll. Um 17.30 Uhr findet zum Abschluss zu eine Andacht in der Kirche statt. In Odenbach werden am Sonntag, zwischen 11.30 und 16 Uhr, sowohl die ehemalige Synagoge als auch der Jüdische Friedhof seine Pforten öffnen. Im Innern der 1752 von Oberschultheiß Salomon Meyer errichteten Synagoge – sie wurde zwischen 1988 und 2007 restauriert – sind teilweise erhaltene, spätbarocke Wand- und Deckenmalereien aus der Schule von Eliezer Susmann sowie eine Ausstellung von Odenbach-Genisa zu bestaunen. Führungen werden nach Bedarf von Mitgliedern des Fördervereins angeboten. In Bosenbach erwartet die Besucher der geöffnete Turm der Wolfskirche (zwischen 14.30 und 16 Uhr geöffnet). Dieser war ursprünglich der Chorturm einer um 1310 errichteten Kapelle. Wenige Jahrzehnte später wurde der Chorraum ausgemalt. Das zentrale Thema ist das Weltgericht. Zwischen 2006 und 2008 wurden diese Malereien restauriert. In Grumbach erhalten die Besucher zwischen 10 und 17 Uhr Einblicke in das Rheingräfliche Archiv im ehemaligen Schloss (Auf dem Schloss 8). Die zu Beginn des 13. Jahrhunderts errichtete Burg wurde im 19. Jahrhundert bis auf die ehemalige Schlosskapelle, das Archivgebäude und die sogenannten Substruktionsmauern abgebrochen. Führungen finden um 10.30 und 14 Uhr statt. (erf/hlr)

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