Rheinpfalz Geschichte erlebbar

Die Ortsgemeinde Börsborn hat am Sonntagnachmittag ihren Glockenturm als Ausstellungsraum eingeweiht und drei markierte Wanderwege eröffnet. Die beiden Projekte sind Ergebnisse der Dorfmoderation.

Zahlreiche Bürger waren am Sonntag zum historischen Glockenturm gekommen, um bei dem Fest dabei zu sein. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler, Klaus Schillo, berichtete, dass sich in Folge der Dorfmoderation der Arbeitskreis „Tourismus/Umweltschutz“ gegründet habe. Dieser Arbeitskreis sei übereingekommen, drei Rundwanderwege auszuweisen, den Glockenturm zu sanieren und ihn als Ausstellungsraum in das Wanderwegekonzept zu integrieren. Die Namen der Wanderwege „Muhleichenweg“, „Glockenturmweg“ und „Von-der-Leyen-Weg“ sollten einen Bezug zur örtlichen Geschichte haben. In dem Glockenturm werde die Geschichte der Stifterin Marianne von der Leyen sowie deren Adelsgeschlecht und die des Amtes Münchweiler dargestellt, erläuterte Schillo. Die damalige Landesmutter Marianne von der Leyen hatte im Jahr 1788 den Glockenturm errichten lassen. Zweimal am Tag, jeweils um 11 und 18 Uhr, schlägt die Glocke, was bis Mitte der 1980er Jahre noch per Hand geschah. Heute wird sie elektrisch gesteuert. Bis 1974 wurde der Glockenturm als Spritzenhaus, anschließend lediglich als Lagerraum genutzt, ehe er nun umgestaltet wurde. Die Wanderwege, an denen Tafeln mit geologischen und geschichtlichen Informationen stehen, eignen sich laut Schillo auch für geführte Themenwanderungen. Die Innensanierung des Glockenturms, der Umbau und die Schautafeln haben insgesamt fast 31.000 Euro gekostet. Für die Wanderwege wurden 13.000 Euro ausgegeben. Nach Abzug der Zuschüsse aus dem EU-Förderprogramm „Leader“ und vom Kreisverkehrszweckverband verbleibt für die Ortsgemeinde noch ein Anteil von 9000 Euro. Ortsbürgermeister Franz Sommer hob die gute Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden bei der Ausweisung der Wanderwege hervor. Er versprach, dass alle Wanderwege weiter vernetzt und ausgebaut würden. „Denn im Bereich des Tourismus haben wir noch einiges aufzuholen. Die Landschaft und viele interessante Ziele haben wir, wir müssen sie nur sichtbarer und erlebbarer gestalten“, sagte er. (say)

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