Rheinpfalz Gemeinde hat viel vor

„Net so viel schwätze, mache“. Unter dieses Motto – ein ins Pfälzische übersetztes Zitat von Johann Wolfgang von Goethe – stellte Waldmohrs Ortsbürgermeister Jürgen Schneider beim Neujahrsempfang der Gemeinde am Sonntagnachmittag in der Mensa der Rothenfeldschule das Jahr 2017. Zahlreiche Gäste waren der Einladung gefolgt.

Auch in diesem Jahr werden einige Projekte angegangen – wenngleich nicht ganz so umfangreiche wie die Neugestaltung des Marktplatzes. Bereits im Frühjahr werde die Rathausstraße zwischen „Hexeneck“ und Dunzweiler Straße ausgebaut. „Das ist das einzige Vorhaben, das für 2016 avisiert war, aber nicht ausgeführt wurde.“ Als Gründe nannte Schneider, dass erst jetzt die Wasserleitungen und Hausanschlüsse verlegt würden. In den kommenden Wochen entscheide sich, ob das „Hexeneck“ abgerissen werde – dann könnte die Einmündung Breitenbacher Straße großzügiger werden. Der Eichenweg, der in einem sehr schlechten Zustand ist, wird ebenfalls saniert. Da es immer mehr Kleinkinder gibt, soll der Kindergarten I noch in diesem Jahr einen Anbau mit zwei Gruppen- und Funktionsräumen erhalten. Derzeit stehen für Zwei- bis Sechsjährige 235 Plätze zur Verfügung, etwa 30 fehlen. Der Zuschuss von Bund und Land in Höhe von 260.000 Euro ist laut Schneider bereits bewilligt. Auch das denkmalgeschützte und sanierungsbedürftige Bürgerhaus wird die Gemeinde beschäftigen. Nachdem im vergangenen Jahr die Sanitärräume erneuert wurden, sollen nun ein behindertengerechter Eingang gebaut und die Brandschutzauflagen erfüllt werden. Als erfreulich wertete Schneider, dass die Flächen in der Rathausstraße bereits erschlossen wurden und das neue Notariat im Rohbauzustand ist. In einem nächsten Schritt werden die Grundstücke nun ans öffentliche Netz angeschlossen und die Bergstraße ausgebaut. Ein Mehrfamilienhaus wird zusätzlich entstehen. Hauptsächlich junge Familien sollen sich im neun Hektar umfassenden Baugebiet Lauersdell ansiedeln. Die Verbandsgemeinde Waldmohr hat im vergangenen Jahr den Flächennutzungsplan entsprechend fortgeschrieben, da es nur noch ganz wenige Bauplätze am Ort gab. Mit einem städtebaulichen Wettbewerb unter dem Motto „Nachhaltiges Wohnen im Einklang mit Natur und Umwelt“ will die Gemeinde laut Schneider „Wege zu einer zukunftsorientierten Bebauung“ gehen. Mit den Planungen wird dieses Jahr begonnen. Ein neuer Norma-Markt wird am Ortsrand entstehen, der jedoch „für viele fußläufig zu erreichen ist“, wie Schneider sagte. Der Ortsgemeinderat habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, „aber uns war wichtig, dass die Versorgungssicherheit gewährleistet bleibt“. Wichtig für viele im Kernort: Der Eigentümer des jetzigen Norma-Marktes habe zugesagt, wieder ein Lebensmittelunternehmen als Mieter zu suchen. Die Fusion der Verbandsgemeinden sei für die Bürger kaum spürbar. Das Bürgerbüro – eine bessere Ausschilderung sei wünschenswert – werde viele Dienstleistungen anbieten, bekräftigte der Ortsbürgermeister. Im Verbandsgemeinderat Oberes Glantal sei Waldmohr mit fünf Mitgliedern gut vertreten. Dennoch, verhehlte Schneider nicht, „sind wir nur noch eine von 23 Gemeinden, wenn auch eine wichtige“. Ferner kündigte er an, dass Helene Lustig künftig nicht mehr nur die Bücherei leiten, sondern auch für Aufgaben in Kultur und Tourismus zuständig sein werde. Jürgen Schneider dankte den Vereinen für ihr Engagement, nicht zuletzt bei den Festen. Wie 2016 soll es im Juni ein Marktplatzfest und im Dezember einen Weihnachtsmarkt geben, „bei denen sich hoffentlich wieder alle einbringen werden“. Fortgeführt werden die Wochenmärkte mit Musik. |giw

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