Rheinpfalz Geisterfahrt: Frau entschuldigt sich beim Unfallopfer

Mainz (lrs). Im Mainzer Prozess um eine absichtliche Geisterfahrt auf der A 63 hat die Angeklagte gestern zugegeben, dass sie sich das Leben nehmen wollte. An Einzelheiten der Fahrt könne sie sich nicht erinnern, sagte die 56-Jährige. Die Frau entschuldigte sich bei dem Lastwagenfahrer, auf den sie mit ihrem Auto zugerast war. Der Angeklagten wird versuchter Mord vorgeworfen.

Sie habe den Tod des Mannes billigend in Kauf genommen, so die Staatsanwaltschaft. Die Frau war im September 2014 in der Nähe von Mainz nachts falsch auf die A 63 aufgefahren. Bei Erbes-Büdesheim (Kreis Alzey-Worms) stieß sie gegen einen Lastwagen. Dessen Fahrer kam leicht verletzt davon. Als Zeuge sagte er aus, er habe vergeblich versucht, den Zusammenstoß zu verhindern. Die Angeklagte, die seit ihrem 18. Lebensjahr unter Depressionen leidet, hatte ihre Medikamente abgesetzt: „Das war ein gravierender Fehler“, sagte sie gestern. Am Tag vor der Geisterfahrt habe sie Stimmen gehört, die verlangten, sie solle ihren Mann und sich selbst töten. Sie sei in Panik geraten und habe sich ins Auto gesetzt, sagte die Frau. Eine Kollision habe sie aber nicht bewusst gewollt. Die Staatsanwaltschaft geht von einer erheblich verminderten Schuldfähigkeit der Frau zum Tatzeitpunkt aus.

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