Rheinpfalz Freinsheim: Tobias Feldmann und Boris Kusnezow mit Violinsonaten

Gewann mit 21 den Deutschen Musikwettbewerb: der 1991 in Fulda geborene Geiger Tobias Feldmann.
Gewann mit 21 den Deutschen Musikwettbewerb: der 1991 in Fulda geborene Geiger Tobias Feldmann.

Tobias Feldmann gilt als einer der interessantesten deutschen Geiger der jüngeren, in den 1990er-Jahren geborenen Generation.

Warum? Erstens, weil Feldmann seinem Instrument, einer 1769 gefertigten Violine des neapolitanischen Geigenbauers Niccòlo Gagliano, einen angenehm schlanken, dabei gleichwohl betörend sinnlichen Ton zu entlocken weiß. Zweitens, weil er bereits mit 27 Jahren große Souveränität besitzt, was sich unter anderem 2015 beim Königin-Elisabeth-Wettbewerb in Brüssel zeigte, als ihm mitten in der Kadenz von Bartóks zweitem Violinkonzert eine Saite riss: Da wechselte Feldmann einfach kurzerhand mit einem Geiger des Orchesters das Instrument, um daraufhin unverdrossen weiterzuspielen. Und drittens, weil sich bei Feldmann technische Brillanz mit einer Leidenschaftlichkeit und gestalterischen Intelligenz verbinden, die ihn, zum Beispiel, zu einem idealen Interpreten der zweiten Prokofjew-Violinsonate (D-Dur, op. 94a) machen.

Prokofjew-Violinsonate (D-Dur, op. 94a)

Dieses im Weltkriegsjahr 1944 uraufgeführte Werk, das Feldmann zusammen mit dem Pianisten Boris Kusnezow in Freinsheim interpretieren wird, hat das Duo auch auf dem Album „Polychrome“ eingespielt. Wie der junge Geiger hier die lyrischen Themen ins Zarte, fast Poröse, entwickelt und geschickt mit Prokofjews Anfällen aggressiver und ätzender Tanzwutrhythmik zu verknüpfen weiß, überzeugt unmittelbar.


Info

Tobias Feldmann und Boris Kusnezow: So 25.2., 17.30 Uhr, Freinsheim, Von-Busch-Hof, Karten: 06353 989294, vbh-konzertant.de.

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