Rheinpfalz Fred Konrad kandidiert in Trier als Oberbürgermeister

Fred Konrad aus Käshofen, Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Zweibrücken, kandidiert für die Grünen als Oberbürgermeister von Trier – und damit Nachfolger von Klaus Jensen, dem Ehemann der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Die Wahl ist am 28. September. Konrad wurde am 25. Mai auch in den Kreistag sowie in den Verbandsgemeinderat Zweibrücken-Land gewählt. „Das geht natürlich vor“, sagte er gestern im Gespräch mit der RHEINPFALZ.

Fred Konrad wurde in Trier geboren und wuchs dort auf. Obwohl er in den 80er Jahren in die Saarpfalz kam, ist er noch heute oft in Trier: Dort besucht er Verwandte, und dort singt er in einem Chor den zweiten Bass. Weil die Trierer Grünen in ihren Reihen niemanden hatten, der für die Kandidatur zwingend in Frage kam, gründeten sie im April eine Kommission und machten sich auf die Suche. Er habe schon vor den Kommunalwahlen gewusst, dass auch er dazu zählt, den ersten offiziellen Kontakt habe es aber erst letzte Woche gegeben. Ob er der Favorit der Kommission war, könne er nicht sagen, fand aber: „Ich fühl’ mich als erste Wahl.“ Die Chancen, dass Konrad tatsächlich gewählt wird, sind aber eher gering: Trier ist eine CDU-Hochburg. Fred Konrad ist der bekannteste Grünen-Politiker im Zweibrücker Land. 1999 trat er bei der Zweibrücker Ortsbürgermeisterwahl an, bekam aber nur 1,8 Prozent der Stimmen und belegte am Ende Platz fünf. 2009 war er der Bundestagskandidat im Wahlkreis Südwestpfalz. Mit sieben Prozent der Stimmen landete er erneut auf Platz fünf. Den Einzug über die Liste – also nicht als Direktkandidat – verpasste er gerade so. Dafür gelang ihm 2011 der Einzug in den rheinland-pfälzischen Landtag. Er war Direktkandidat im Wahlkreis Zweibrücken/Wallhalben und kam mit 12,4 Prozent der Stimmen auf Platz drei, zog aber über die Landesliste der Grünen ins Parlament ein. Wegen des Landtagsmandats verzichtete er auf den Bundestag: Als Ulrike Höfken 2011 Umweltministerin von Rheinland-Pfalz wurde, gab sie ihr Bundestagsmandat zurück. Konrad wäre erster Nachrücker gewesen, lehnte aber ab. Auch bei der Kommunalwahl am 25. Mai war Konrad erfolgreich: Die Grünen kandidierten erstmals für den Verbandsgemeinderat Zweibrücken-Land, und Konrad schaffte neben Rita Graushaar aus Battweiler den Einzug. Er wurde außerdem in den Kreistag gewählt. Diese Mandate wird er auch annehmen, obwohl mit dem Trierer Wahlkampf viel Arbeit auf ihn zukommt. Dennoch werde die Arbeit in den Gremien Vorrang haben, sagte Konrad. Er sieht es so: „Ein guter Kandidat hat immer wenig Zeit, weil die immer irgendwo gebraucht werden.“ In seiner Kinderarztpraxis in Kusel arbeitet Konrad noch an zwei halben Tagen in der Woche, aber das möchte er weiter reduzieren. Bei der Landtagswahl 2016 will er wieder antreten. (bfl)

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