Rheinpfalz FCK wartet auf das große Los

Heilbronn. Wenn am Samstag bei Sky die zweite DFB-Pokalrunde ausgelost wird, ist der 1. FC Kaiserslautern nach dem 7:0 (2:0)-Sieg in Heilbronn gegen Verbandsligist Neckarsulmer Sport-Union noch im Topf. Im Gegensatz zu Chris Löwe, der sich ”einen Kracher”, am liebsten Borussia Dortmund, als nächsten Widersacher wünscht, favorisiert Aufsichtsratschef Dieter Rombach einen ”schlagbaren Gegner”. Der Kracher soll dann später kommen.

Trainer Franco Foda ließ am Samstag erstmals in einem Pflichtspiel David Hohs (25) für Tobias Sippel (25) das Lauterer Tor hüten, um den vor 13 Monaten von Alemannia Aachen gekommenen 1,85-Meter-Mann für gute Trainingsarbeit zu belohnen. ”Der Trainer hat Tobi und mich in der Vorbereitung auf Augenhöhe gesehen”, reflektiert Hohs, ”aber in den ersten zwei Ligaspielen hat Tobi sehr gut gehalten, das muss man auch sehen.” ”Wir haben zwei sehr gute Torleute, David zeigt im Training immer sehr gute Leistungen. Er hat nie gemault. Deshalb hat er gespielt”, sagt Foda.

Auch Abwehrspieler Dominique Heintz (19) durfte erstmals in dieser Saison von Anfang an spielen - als Linksverteidiger für Löwe. Heintz machte seine Sache gut, sorgte mit dem ganz starken offensiven Außenbahnspieler Marcel Gaus über die linke Seite für viel Dampf, bereitete das 3:0 Karim Matmours vor.

In den ersten beiden Dritteln der vergangenen Saison gefiel Abwehrtalent Heintz als Innenverteidiger neben Marc Torrejón. Dass Heintz seinen Stammplatz im Abwehrzentrum dann verlor, kann er sich nicht recht erklären. ”An ein total schlechtes Spiel von mir kann ich mich nicht erinnern”, sagt Heintz. Trainer Foda sprach im Frühjahr immer wieder von ”Schonung” und ”schöpferischer Pause”. Jetzt freute sich Heintz über den Einsatz links: ”Das kann ich auch spielen, aber ich glaube, der Trainer sieht mich eher innen.” Dass die Stamm-Innenverteidigung derzeit in der Liga aber Jan Simunek/Willi Orban heißt, auch weil Torrejón noch verletzt pausieren muss, ist ”nicht einfach für mich”, gesteht Heintz.

In Heilbronn beschenkte sich Marcel Gaus einen Tag nach seinem 24. Geburtstag mit zwei Toren selbst. Zudem ging dem 1:0-Führungstreffer per Elfmeter durch Mo Idrissou, den sehr disziplinierten Kapitän, ein Foul an Gaus voraus. ”Es hat bei mir heute ganz gut gepasst”, kommentiert jener bescheiden seine prima Leistung.

Wie seine Kollegen freut er sich über zwei freie Tage, die Foda nach dem noch im Heilbronner Frankenstadion praktizierten Auslaufen und einer 45-Minuten-Einheit für die nicht eingesetzten Kräfte gewährte.

Strahlen durfte am Samstag auch Olivier Occéan. Er kam in der 60. Minute für Andrew Wooten und veredelte per Kopf zwei wunderbare Vorlagen Kevin Stögers (76., 78.). Die Stuttgarter VfB-Leihgabe gab den ”Zauberfuß”. Bringt der 19-jährige Österreicher dieses Format auch in der Zweiten Liga auf den Platz, ist er ein Anwärter auf die Regisseurrolle.

”Ich habe Occéan gebracht, um ihm Erfolgserlebnisse zu verschaffen. Er hat schon im Test gegen Bayer Leverkusen angedeutet, dass er seinen Rückstand allmählich aufholt”, erklärt der Lauterer Coach.

Nach 64 Minuten hatte der spielstarke Stöger Ruben Jenssen abgelöst. Der Norweger spielte für den in Kaiserslautern gebliebenen Finnen Alexander Ring erstmals in einer Pflichtpartie von Anfang an für den FCK. ”Das hat mich gefreut, auch wenn nicht alles gelungen ist. Wir sind schwer ins Spiel gekommen, konnten auf dem sehr trockenen Rasen nicht so schnell spielen, wie wir es eigentlich wollten”, analysiert Jenssen.

Obwohl er auf sein Startelf-Debüt etwas warten musste und im Mittelfeld starke Konkurrenz hat, gefällt es dem Neuzugang aus Tromsö in der Pfalz. ”Kaiserslautern ist super”, meint Jenssen, ”wir haben eine lange Saison und einen großen, starken Kader. Da wird jeder Spieler gebraucht, da muss man auch ein bisschen Geduld haben und sich dem Trainer immer wieder anbieten.”

Das kann Jenssen ab morgen wieder im Training tun. Oder am Dienstag (18 Uhr) im Freundschaftsspiel bei Landesligist Viktoria Herxheim.

x