Rheinpfalz FCK heute in Leverkusen krasser Außenseiter

Kaiserslautern (zkk). Bayer Leverkusen ist heute der Top-Favorit für den Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale: Zweiter in der Bundesliga, für das Achtelfinale der Champions League qualifiziert, Bayer ist gut in Schuss. Der 1. FC Kaiserslautern, auf Platz drei in Liga zwei, kommt heute (19 Uhr) als krasser Außenseiter im Viertelfinale in die BayArena.

”Es ist ein Bonusspiel. Wir hatten gegen Fürth ein Big-Point-Spiel, jetzt haben wir ein Big-Fun-Spiel”, philosophiert FCK-Trainer Kosta Runjaic und ruft wie Bayer-Coach Sami Hyypiä die Rotation aus. Spekuliert wird, dass Bayer 04 gegenüber dem 1:0-Derbysieg in Mönchengladbach mit Giulio Donati anstelle von Roberto Hilbert und Andrés Guardado anstelle von Emre Can auf den Außenverteidigerpositionen aufläuft. Eine Offensiv-Alternative könnte Eren Derdiyok drei Tage vor dem Bundesligaschlager gegen Schalke verkörpern.

Beim FCK kehrt Jan Simunek in den Kader zurück ”und wird wahrscheinlich auch spielen”, sagte Trainer Runjaic. Beim Gastspiel in der BayArena ist Routine gefragt. So verteidigt Simunek für Dominique Heintz. Für Marcel Gaus, der nicht im Kader steht, rückt nach den Trainingsspieleindrücken Enis Alushi ins Team und ist als zweiter Sechser neben Markus Karl als Stabilisator gefordert. Als ”zusätzliche Option” sieht der Coach Jean Zimmer, der in den Kader rückte. Ruben Jenssen oder Chinedu Ede sind Kandidaten für die linke Außenbahn. Für Kostas Fortounis, der daheim blieb, hat sich Alexander Ring in den letzten Tagen eingespielt, der das Bindeglied zum Ein-Mann-Sturm geben wird. In der Spitze wurde schon im Training rotiert, der emsige Olivier Occéan, der torhungrige Mo Idrissou und der clevere Srdjan Lakic stehen zur Wahl. ”Ich fühle mich gut, es geht aber noch besser. Spielpraxis ist nicht zu ersetzen”, sagte Lakic gestern Nachmittag. Rund 3500 FCK-Fans werden in Leverkusen dabei sein, mit 25.000 Zuschauern wird gerechnet.

Mit Sidney Sam wird Bayer-Coach Hyypiä wohl kaum rotieren. Der künftige Schalker hat zwischen 2008 und 2010 beim FCK gespielt, und ist seit seinem Wechsel nach Leverkusen der personifizierte Alptraum der Lauterer. Dreimal war Sam gegen den FCK im Einsatz, viermal hat er getroffen. ”Er hat eine enorme Qualität”, schwärmt FCK-Torwart Tobias Sippel, der sich diesmal nicht von dem früheren Kumpel überlisten lassen möchte.

Gegen Sam verteidigen wird Chris Löwe, der das Bonusspiel auch als persönliche Herausforderung und Prüfung begreift. ”Das ist ein Spiel, wie wir es nächstes Jahr jede Woche haben wollen”, präzisiert der Lauterer Linksverteidiger, der mit seinem Ehrgeiz, guten Flanken und gefährlichen Standards zu den Aktivposten und absoluten Leistungsträgern zählt. ”Wir haben viel Respekt, Sidney Sam ist ein super Spieler”, sagt Löwe.

”Leverkusen hat einen überragenden Kader mit viel Qualität. Wir werden viel Arbeit und viel Leidenschaft brauchen”, sagt FCK-Trainer Runjaic, der um das ”überragende Umschaltspiel” des Gegners weiß, der auch gefährliche Standards praktiziert.

Am Montag hat Runjaic seine Mannschaft mit einem zweistündigen Videostudium überrascht, üblich sind sonst 30 Minuten. ”Wir wissen ja jetzt, dass der Trainer auf viele Kleinigkeiten Wert legt. Er zeigt uns Dinge, die wir selbst beim Spiel auf dem Platz so nicht wahrnehmen. Es geht vor allem darum, bei Ballbesitz bessere Lösungen zu finden”, erzählt Löwe. Das sei zwar anstrengend, aber auch lehrreich. ”Wir haben noch Luft nach oben, ich hoffe, dass uns Leverkusen die Luft lässt”, sinniert Runjaic.

So spielen sie
Bayer Leverkusen: Leno - Donati, Toprak, Spahic, Guardado - Rolfes - Lars Bender, Castro - Sam, Kießling, Son – Es fehlt: Kruse (Kreuzbandriss)

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Simunek, Torrejón, Löwe - Karl, Alushi - Matmour, Ring, Jenssen - Idrissou – Ersatz: Müller, Zimmer, Heintz, Orban, Ede, Lakic, Occéan - Es fehlen: Riedel (Schulteroperation), Zellner (Kreuzbandriss), Zoller (Muskelfaserriss)

Schiedsrichter: Welz (Wiesbaden).

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