Rheinpfalz Energieleistung nach holprigem Start

BELEK. Es lief noch längst nicht alles rund: Mit 3:2 (1:2) nach 0:2-Rückstand hat Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern gestern Nachmittag sein zweites Testspiel im Trainingslager in der Türkei gewonnen. Gegner war zwölf Tage vor dem Wiederauftakt Liga-Konkurrent SC Paderborn; vorige Woche gab es ein 2:0 gegen Austria Wien. Das 3:2-Siegtor gestern köpfte Markus Karl (81.).

”Die Spieler sollten über ihre Grenzen hinausgehen, das haben sie getan. Sie haben es trotz Müdigkeit geschafft, das Spiel zu drehen”, sagte FCK-Trainer Kosta Runjaic. Der Fußball-Lehrer, dessen Startformation für das Liga-Topspiel am 8. Februar gegen Fürth auf vielen Positionen der von gestern gleichen dürfte, verwies auf ”zwei knackige, jeweils rund zweistündige Trainingseinheiten am Tag zuvor”.

Die Lauterer Defensive war bei strömendem Regen gestern allerdings zunächst nicht im Bilde: Rick ten Voorde traf völlig freistehend nach einem Eckball mit der ersten Paderborner Chance per Kopf zum 1:0 (24.) für den SCP, gegen den die Lauterer in der Zweitliga-Rückrunde schon gespielt haben: Am 13. Dezember siegte der SCP auf dem ”Betze” durch den Treffer von Johannes Wurtz nach Karim Matmours schwerem Fehler mit 1:0. Während ihres Trainingslagers in der Türkei haben die Paderborner, bei denen Ex-FCK-Kapitän Martin Amedick als einziger seiner Elf in der Innenverteidigung durchspielte, zuvor am Mittwoch gegen Rapid Wien 1:1 gespielt und am Samstag Rubin Kasan mit 2:1 besiegt.

In der Zweitliga-Tabelle stehen die Paderborner mit zwei Zählern Rückstand auf den drittplatzierten FCK (31 Punkte) nach 19 von 34 Spieltagen auf Rang sieben. Gestern nutzte der SCP seine Chancen im ersten Abschnitt eiskalt - der 13. Dezember ließ grüßen. Die über weite Strecken überlegenen Lauterer ließen nach ten Voordes 1:0 fünf Minuten später auch das 2:0 zu (29.). Der nach einem Steilpass geschickt gestartete Süleyman Koc überlief bei seinem Treffer FCK-Innenverteidiger Dominique Heintz und den aus seinem Tor geeilten Tobias Sippel. Beide hatten in dieser Situation falsch gestanden.

Noch knapp 40 der 80 FCK-Fans, die in diesen Tagen das Trainingslager der Roten Teufel besuchten, freuten sich dann über den 1:2-Anschlusstreffer durch Kostas Fortounis. Der griechische Nationalspieler, der in der Startelf hinter Olivier Occéan erneut eine hängende Spitze gab und ein gutes Auge bewies, schlenzte den Ball platziert ins rechte Eck (37.).

Occéan verwandelte in der 68. Minute gegen eine kurz zuvor fast komplett neu eingewechselte Paderborner Mannschaft Chris Löwes Flanke per Kopf zum verdienten 2:2. FCK-Stürmer Nummer eins, Mo Idrissou, wurde nach überstandener Knieblessur in der 75. Minute eingewechselt.

Chinedu Ede mit der Rückennummer 14, der bisher einzige Lauterer Winterneuzugang, hatte kurz vor Occéans 2:2 eine prima Torgelegenheit, zögerte aber einen Tick zu lange. Das war noch nicht sein Durchbruch. Der 3:2-Siegtreffer gelang dem umsichtigen Markus Karl per Kopf (81.) nach Chris Löwes Freistoßflanke.

So spielten sie
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Torrejón, Heintz, Löwe - Karl, Jenssen - Matmour (82. Stöger), Fortounis (63. Dorow), Ede - Occéan (75. Idrissou)

SC Paderborn: Lück (46. Nübel) - Heinloth (61. Wemmer), Amedick, Strohdiek (61. Welker), Bertels (61. Hartherz) - Ziegler (61. Vrancic), Krösche (61. Bakalorz) - Vucinovic (61. Meha), Pepic (61. Schonlau), Koc (61. Wurtz) - ten Voorde (61. Saglik)

Tore: 0:1 ten Voorde (24.), 0:2 Koc (29.), 1:2 Fortounis (37.), 2:2 Occéan (68.), 3:2 Karl (81.) - Beste Spieler: Karl, Fortounis, Löwe - Amedick, Koc - Zuschauer: 75.

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