Eisenberg Ein Drittel neue Gesichter

Auf Ortsebene spielt die Parteizugehörigkeit von Mandatsträgern oft keine entscheidende Rolle für die stimmberechtigten Bürger. In Biedesheim war es beim Urnengang am 25. Mai sogar völlig egal, welche politische Richtung die Bewerber haben: Es fand eine Persönlichkeitswahl statt. Vier neue Gesichter gibt es nun im Gemeinderat. Wer Beigeordneter wird, entscheidet sich heute bei der konstituierenden Sitzung.

Ob seine bisherigen Stellvertreter Karlheinz Brosch und Anita Olczak sich noch einmal für die Ämter zur Verfügung stellen, konnte Bürgermeister Holger Pradella der RHEINPFALZ nicht sagen. Als einfache Ratsmitglieder nicht mehr angetreten sind Frank Babik, Doris Brack und Elke Eckert. Helmut Hartmüller erhielt nicht genug Stimmen, um einen der zwölf Plätze im Dorfparlament zu ergattern. Neu im Gremium sind Hans Griebe, Alt-Bürgermeister Hermann Mattern, Regina Ottmann und Jutta Hummler, die für das Mandat von Ortschef Pradella nachgerückt ist. Das jüngste Mitglied im Gremium dürfte Mitte, Ende 30 sein, das älteste über 70. Da nicht mindestens zwei Parteien in der Lage waren, Kandidatenlisten aufzustellen – 2009 hatten das die FWG und die SPD noch fertig gebracht – hat der Bürgermeister im Vorfeld der Kommunalwahl sämtliche Wahlberechtigten angeschrieben und gefragt, ob sie Interesse hätten, im Rat mitzuarbeiten. Schließlich konnte eine Vorschlagsliste mit 18 Namen erstellt werden. „In alphabetischer Reihenfolge, weil es bei der Mehrheitswahl ja keine Platzierung gibt“, erklärte Pradella. Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, eine gemeinsame Liste der Parteien unter einer WG Biedesheim aufzustellen. 219 Stimmen – und damit mit Abstand die meisten – entfielen auf Holger Pradella. In seinem Amt als Rathauschef bestätigten ihn sogar 83,4 Prozent der Wähler. „Darüber freue ich mich sehr, denn es zeigt mir, dass mich die Biedesheimer angenommen und akzeptiert haben“, kommentierte Pradella, der aus Eisenberg stammt und vor rund 20 Jahren zugezogen ist. Sein bewährtes Prinzip der Offenheit wolle er weiter verfolgen. Es mache ihm Spaß, Politik so nahe an den Menschen im Dorf zu machen, so der Bürgermeister, der nun – die Ernennung bei der konstituierenden Sitzung vorausgesetzt – in die zweite Legislaturperiode starten kann. (abf)

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