Rheinpfalz Der FCK bejubelt 2:1-Sieg gegen SpVgg Greuther Fürth

Die drei Punkte als Geschenk zu seinem 82. Geburtstag hatte sich Horst Eckel gewünscht. Dass er am Ende doch noch einmal um seinen FCK zittern musste, dürfte die Freude des Weltmeisters von 1954 nicht getrübt haben. Durch den verdienten, am Ende aber auch glücklichen 2:1 (1:0)-Sieg im Zweitliga-Gipfel gegen die SpVgg Greuther Fürth ist der 1. FC Kaiserslautern bis auf einen Punkt an den Tabellenzweiten herangerückt.

”Die erste Halbzeit war nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich wollte, dass wir mehr Druck ausüben und dass wir mehr laufen. Das Spiel ohne Ball war okay, das Spiel mit Ball habe ich nicht so gesehen, wie ich das im Training zuletzt gesehen habe. Aber ich weiß natürlich auch um die Umstände. Ich weiß um eine gewisse Drucksituation im ersten Spiel des Jahres gegen einen Gegner, der sehr gut verteidigt hat, der die Räume eng gemacht hat”, kommentierte FCK-Trainer Kosta Runjaic.

Freuen durfte sich der Coach über zwei tolle Tore seiner Jungs, die lange sehr diszipliniert arbeiteten, nach dem törichten Gegentreffer in den letzten zwölf Minuten aber bedenklich wackelten.

Ruben Jenssens Volltreffer in der 38. Minute zum 1:0 in den Winkel sah Fürths Trainer Frank Kramer als ”Dosenöffner” in einer Partie, in der beide Teams zunächst das Risiko scheuten. ”Ich habe geguckt und gedacht, dahin könnte der Ball passen”, verriet Jenssen nach seinem ersten Tor im FCK-Trikot glücklich: ”Super, dass es geklappt hat.” ”Der Druck vor dem Spiel war vielleicht etwas zu hoch. Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht. Nach dem 1:0 war es besser”, meinte der Norweger, bei dem gute Szenen indes zu häufig mit leichtfertigen Ballverlusten wechselten. Eisenfuß Markus Karl, sein Nebenmann in der defensiven Mittelfeldzentrale, war da weit konsequenter.

”Wir sind nicht so ins Spiel gekommen, wie wir uns das vorgestellt hatten. Das Kombinationsspiel war nicht so flüssig wie gewünscht. Gegen einen Gegner, der so gut verteidigt, sind Distanzschüsse natürlich ein gutes Mittel”, meinte Florian Dick mit Blick auf die beiden Lauterer Traumtore. Für das 2:0 hatte der Offensivverteidiger mit einem sagenhaften linken Hammer in den Torwinkel gesorgt (58.). Eine wunderbare Belohnung für den 29-Jährigen, der mit seiner fabelhaften Einstellung wie für den Betzenberg geboren scheint. Natürlich gibt es immer mal wieder Defizite beim Flanken, aber die Fans verzeihen dem früheren Karlsruher auch mal einen Fehler, weil er mit großer Leidenschaft seine Arbeit tut. ”Meine Einstellung ist: Wer viel arbeitet, der wird irgendwann belohnt. Ein Tor tut jedem gut, gerade wenn es so ein schönes ist”, gab Dick Einblick in sein Seelenleben.

Die Lauterer Umstellung auf 4-2-3-1 tat Mo Idrissou nicht gut. Ihm fehlte ein Abnehmer für die verlängerten Bälle, ihm fehlten Flanken, ihm fehlte das Futter. Was auch daran lag, dass Kostas Fortounis nicht wie gewünscht ins Rollen kam und nach 64 Minuten von Srdjan Lakic abgelöst wurde. ”Kosta kann es besser”, sagte Trainer Runjaic, der dem grandios empfangenen Heimkehrer Lakic einen guten Einstand attestierte. ”Am wichtigsten ist, dass wir gewonnen haben. Es ist einfach geil, auf dem Betzenberg zu spielen”, sagte Srdjan Lakic, tief berührt vom Empfang durch die Lauterer Fans.

Ärgerlich das Gegentor, das in die Pleiten-, Pech- und Pannen-Galerie der Roten Teufel passt: Tobias Sippel, kaum geprüft, hatte einen Schuss Niclas Füllkrugs nicht festhalten können, Chris Löwe verkannte den Klärungsbedarf, zögerte, anstatt den Ball ins Aus zu dreschen - Ognjen Mudrinski ließ sich nicht zweimal einladen. Am Samstag aber ging es gut.

x