Rheinpfalz Denkmalschutz noch unklar

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KAISERSLAUTERN

. Das in den Jahren 1955 bis 1958 in zwei Bauabschnitten nach den Entwürfen des renommierten Professors Fritz Seeberger entstandene sogenannte Neue Verwaltungsgebäude liegt in dem Bereich, der von der städtischen Pfaff-Areal-Entwicklungsgesellschaft vertragsgemäß bis zum 31. Dezember 2018 für die Belange der Stadtwerke Kaiserslautern baureif gemacht werden soll. Die Stadtwerke besitzen eine Kaufoption für das zwei Hektar große Gelände, das im Westen des früheren Pfaff-Geländes liegt. Es sei noch etwas Zeit, aber es werde schon zeitlich eng, erklärte der PEG-Geschäftsführer Stefan Kremer zu den Bedingungen, um das Gelände baureif zu machen. Man habe daher beschlossen, den Rückbau in dem Bereich in zwei Bauabschnitten vorzunehmen und den Abriss des Verwaltungsgebäudes in den zweiten Bauabschnitt zu verlagern. Damit habe man zunächst genug Freiflächen, um eine bodennutzungsrechtliche Sanierung vorzunehmen. Kremer äußerte im Stadtrat die Hoffnung, dass die Pfaff-Initiative „Pfaff erhalten − Stadt gestalten!“ am Bürgerdialog, der am Samstag, 16. April, mit einer Veranstaltung in der Burgherrenhalle in Hohenecken beginnt, teilnimmt. Die Initiative macht sich unter anderem stark für einen Erhalt des Seeberger-Baus. Der PEG-Geschäftsführer erklärte, die Pfaff-Initiative habe eine Einladung erhalten, an der Podiumsveranstaltung zum Auftakt des Bürgerdialogs zur Entwicklung des früheren Pfaff-Geländes teilzunehmen. Kremer kündigte ein hochkarätiges Podium für den Beginn des Bürgerdialogs an. Als Teilnehmer nannte er Landeskonservatorin Roswitha Kaiser von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, den Vorstandsvorsitzenden der Science Alliance, Professor Dieter Rombach, als möglichen Nachnutzer auf dem früheren Pfaff-Gelände auf dem Sektor Wissenschaft und Forschung, einen ehemaligen leitenden Mitarbeiter der Firma Pfaff sowie Oberbürgermeister Klaus Weichel als Vertreter des Grundstückseigentümers Stadt. Von der Teilnahme der Pfaff-Initiative auf dem Podium verspricht sich Kremer, die Ergebnisse der ersten Pfaff.Werk.Stadt kennenzulernen, zu der die Initiative vor einiger Zeit eingeladen hatte. Kremer nahm im Stadtrat die Pfaff-Initiative kritisch unter die Lupe. Er konstatierte ein Wegbewegen der Initiative von ihren ursprünglichen Zielsetzungen, kulturell wertvolle Bausubstanz zu erhalten und eine demokratische Mitbestimmung über die Zukunft des früheren Pfaff-Areals zu erreichen, hin zu einem Engagement zugunsten einer Stätte der Erinnerung an Pfaff und einer Zwischennutzung. Übereinstimmung zwischen der PEG und der Pfaff-Initiative sah Kremer in den Bemühungen, Baudenkmäler auf dem früheren Industriegelände zu erhalten und eine demokratische Mitbestimmung über die Entwicklung des Geländes zu ermöglichen. Der Geschäftsführer kündigte eine Zusammenarbeit mit der Hochschule Kaiserslautern, Innenarchitektur-Professor Werner Glas, bei der Entwicklung des früheren Pfaff-Geländes an. Studentische Entwürfe sollen dabei für die Nachnutzung der Pförtnerloge und der Kantine entstehen. Es sollen auch virtuelle Entwürfe entstehen, die künftigen Investoren präsentiert werden können. Nach Darstellung von Kremer ist der Großteil der Gebäude, die seitens der Stadt erhalten werden sollen, noch dicht. Lediglich ein Teil des Dachs der Kantine sei undicht, der Schaden werde behoben. Laut Kremer soll in der früheren Kantine eine Veranstaltung im Rahmen des Bürgerdialogs stattfinden. Kremer sah keine Chancen für eine geregelte, permanente Zwischennutzung von Gebäuden auf dem früheren Pfaff-Gelände, etwa durch Theater oder Bands. Gleichwohl sah er Möglichkeiten für einzelne Veranstaltungen auf dem Gelände. Die Auflagen für solche Veranstaltungen müssten mit dem Ordnungsreferat abgestimmt werden. (rdz)

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