Eisenberg Dauerbrenner Grünschnitt

Die Pflege der reichlich vorhandenen Hecken und Büsche am und im öffentlichen und privaten Raum und die Tätigkeit des Grüngremiums waren wie so oft ein abendfüllendes Thema bei der jüngsten Sitzung des Steinborner Ortsbeirats.

Der bevorstehende Grünschnitt gab wieder einmal Anlass für hitzige Redebeiträge zwischen SPD-Opposition und Ortsvorsteher Alexander Haas (FWG), der bei der jüngsten Kommunalwahl im Amt bestätigt wurde und mit elf Stimmen Vorsprung vor seiner Gegenkandidatin Corinna Piégsa ins Ziel ging. Um die heftig kritisierte und für Diskussionen sorgende Vorgehensweise beim stellenweise recht radikalen Grünschnitt durch eine beauftragte Grünkolonne im Frühjahr (wir berichteten mehrmals) zu vermeiden, hatte sich das vom Ortsbeirat beauftragte Grüngremium, dem Mitglieder aller Fraktionen angehören, diesbezügliche Gedanken gemacht. Denn es sollte eine für alle einvernehmliche Lösung der mit dem Grünschnitt verbundenen Probleme gefunden werden. Aber bevor die Stellvertretende Ortsvorsteherin Renate Unkelbach (CDU) den Bericht über die Tätigkeit und die Vorschläge des Grüngremiums zur künftigen Vorgehensweise erstatten konnte, stellte die SPD-Fraktion einen Antrag zu genau dieser Angelegenheit. Hans-Jürgen Furchtmann verlas ein etwa dreiseitiges vorbereitetes Schreiben, das sich zwar mit dem Grünschnitt beschäftigte, für die anwesenden Bürger und offensichtlich auch für etliche Ratsmitglieder aber inhaltlich nicht einzuordnen war. Furchtmann sagte unter anderem, dass das Grüngremium nur eine beratende Funktion habe und keine Entscheidungen fällen könne. Die Vorschläge des Gremiums zum Grünschnitt lehne die SPD als bürokratisches Monstrum ab, war den Ausführungen zu entnehmen. Renate Unkelbach informierte im Anschluss an die schon vorgetragene Kritik über das vom Grüngremium vorgeschlagene Konzept zum Heckenschnitt. Es solle ein Plan erstellt werden, so Unkelbach, der als Grundlage für den Einsatz der beauftragten Grünpfleger diene solle. Dabei ist der Grundgedanke: Wer sein Grün entlang der Gehwege selbst schneiden will, soll dies dem Ortsvorsteher oder den bekannten Ansprechpartnern in den jeweiligen Straßen mitteilen, so wie es im aktuellen Amtsblatt der Verbandsgemeinde ausführlich veröffentlicht wurde. SPD-Fraktionssprecherin Corinna Piégsa, die ebenfalls dem Grüngremium angehört und bei der jüngsten Begehung dabei war, kritisierte die Veröffentlichung des Ortsvorstehers im Amtsblatt als wiederholten „Alleingang, der uns nicht passt“. Der Kritik von Eva-Maria Riße (SPD), dass der Termin für die Meldungen privater Heckenschneider in der Amtsblattveröffentlichung zu knapp angesetzt war, stimmte Ortsvorsteher Haas zu. Später eingehende Meldungen würden durchaus noch angenommen, so Haas. Außer formalen Details sei die Vorgehensweise beim regelmäßigen Grünschnitt bisher praktiziert worden, stellte Reiner Unkelbach (CDU) fest, der angesichts der Debatte, die zeitweise in persönliche Bereiche abglitt, eine sachliche Diskussion anmahnte, die dem Ortsvorsteher „nicht ans Bein tritt“. Ortsvorsteher Haas warf der SPD vor, dass sie „uns beim Grünschnitt ganz schön hängen lasse“, denn „wenn es um Arbeit geht, ist die SPD nicht dabei“. Sie wolle sich nicht aus der Verantwortung ziehen, sagte Corinna Piégsa, die sich ihrerseits gegen persönliche Angriffe wehrte. Im Übrigen wurde einvernehmlich gewünscht, dass der von Furchtmann zum Sitzungsbeginn vorgetragene Antrag in der nächsten Sitzung schriftlich vorliegen soll. (hsc)

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