Rheinpfalz Chancenvielfalt im Blick

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Normalerweise wird in den Räumen der Integrierten Gesamtschule Schönenberg-Kübelberg (IGS) Mathe, Deutsch oder Physik gepaukt. Bei der zweiten Berufsmesse am Freitagnachmittag aber konnten sich Schüler bei rund 30 Betrieben und Dienstleistern aus erster Hand über die Möglichkeiten nach der Schulzeit informieren.

Fachabitur, Studium oder doch eine Ausbildung? Die Vorbereitung auf das Berufsleben beginnt für Jugendliche spätestens in der neunten Klasse. Helfen soll dabei die Berufsmesse, die die IGS Schönenberg-Kübelberg zum zweiten Mal organisiert hat und die sich an alle Schüler der neunten und zehnten Klassenstufe richtete. „Das Ziel ist, dass die Schüler im direkten Kontakt zu den Anbietern Fragen zu den unterschiedlichen Berufsbildern stellen können“, schilderte Lehrerin Anja Ziegler. Die Schüler nahmen das Angebot an, häufig auch in Begleitung ihrer Eltern. „Ich vermute, dass so viel los ist wie im Vorjahr. Dass der Parkplatz voll ist, ist ein gutes Zeichen“, ergänzte Ziegler, die mit ihren Kollegen versucht hatte, ein breites Spektrum der Berufswelt in die Räume der IGS zu holen. Unter anderem mit dabei waren die Kreissparkasse Kusel, CS Schmal, Minitec, ThyssenKrupp, Vertreter aus dem Lebensmittelbereich, dem Friseurhandwerk, dem Gesundheitsbereich, Mechatroniker, Industriemechaniker und viele mehr. Lautes Lachen hallte aus einem Raum im ersten Obergeschoss. Eine Gruppe Jugendlicher saß um einen Tisch, auf dem Arm klebten kleine Elektroden. „Keine Sorge, das tut nicht weh“, beruhigte Gerhard Vöhringer von Nanz Medico aus Landstuhl. „Wir sind häufig auf Messen dieser Art. So können wir beispielhaft den Beruf des Physiotherapeuten näherbringen – in diesem Fall mit der Ladungstherapie, die oft nach Schlaganfällen eingesetzt wird“, erläuterte Vöhringer. Auch Fabian Buchwald vom Finanzamt Kusel bestätigte, dass durch den Messebesuch ein intensiverer Austausch zwischen Schülern und Behörden oder Betrieben stattfindet. „Es waren bereits fünf Schüler da, die sich für ein Praktikum interessieren.“ Die am häufigsten gestellten Fragen seien die nach der Ausbildungszeit, dem Verdienst und dem Schwierigkeitsgrad der Ausbildung. „Lernen muss man überall, aber wer Spaß am Beruf hat, meistert das“, antwortete Buchwald, der seine Ausbildung kürzlich abgeschlossen hat. Doch nicht alle wollen nach der zehnten Klasse mit der Ausbildung beginnen. „Ich will erst das Fachabitur machen. Einen richtigen Berufswunsch hege ich noch nicht“, sagte David Traumer. „Das Gute hier ist, dass man direkt angesprochen wird und Einblicke in Felder erhält, die man noch nicht gekannt hat. Das hilft schon bei der Orientierung.“ Auch der 15-jährige Nils L’Hoste will zunächst das Fachabitur absolvieren. „Dann im technischen, vielleicht aber auch im Finanzbereich arbeiten. Das muss ich noch sehen.“ Für die, die weiter die Schulbank drücken wollen, waren die Vertreter der Berufs- und Berufsfachschulen willkommene Ansprechpartner. „Die sagen kurz und knapp, welche Möglichkeiten man hat. Das selbst rauszusuchen, dauert deutlich länger“, beschrieb Traumer. Bepackt mit Infomaterialien, Visitenkarten und vielen Eindrücken strömten gegen 18 Uhr die meisten Besucher wieder in Richtung Parkplatz. Und auch die Aussteller räumten zufrieden ihre Infostände ab. „Die Messe ist klein, aber fein. Die Gespräche sind, auch weil häufig die Eltern dabei sind, sehr intensiv und detailliert“, zog Gerd Reinhardt, Einstellungsberater des Polizeipräsidiums Westpfalz, Bilanz. (hlr)

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