Rheinpfalz Beim Einsatz fährt Erfahrung mit

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Bei ihrem Anblick schlagen nicht nur Kinderherzen höher: Feuerwehrautos üben eine große Faszination aus. Hinter den rot glänzenden Fronten steckt nicht nur Technik, sondern auch viel Einsatzerfahrung, die die Feuerwehrleute bei der Planung der Fahrzeuge einbringen. Der Wunsch: So vielen Situationen wie möglich begegnen zu können. Gewährleistet ist dies bei der Berufsfeuerwehr in Kaiserslautern.

30 Einsatzfahrzeuge, dazu mehrere Fahrzeuge für unterschiedliche Spezialgebiete, Geräte- und Transportwagen: Der Fuhrpark der Berufsfeuerwehr in Kaiserslautern besteht aus rund 50 Fahrzeugen. „Damit erfüllen wir die Mindestvorgabe des Landes“, erklärt Michael Ufer, der stellvertretende Leiter der städtischen Feuerwehr Kaiserslautern. Das Land gebe vor, wie viele Fahrzeuge die Feuerwehren für Aufgaben wie Brand- und Katastrophenschutz, technische Hilfe und Hilfe bei Gefahrenlagen, etwa Naturereignissen, vorhalten müssen. Für Kaiserslautern sind das unter anderem drei Löschzüge, mit denen auch Paralleleinsätze gefahren werden können. Ein Löschzug besteht aus vier unterschiedlichen Fahrzeugen, die so ausgerüstet sind, dass sich damit gut 95 Prozent aller Einsätze abdecken lassen. Sogar eine Strahlenschutzausrüstung ist an Bord. Aber auch Dinge, die die Feuerwehrleute regelmäßig brauchen. Hydraulische Rettungsscheren, Verkehrsabsperrungen, Motorsägen, Löschmittel in allen Varianten. 25 Jahre lang sind die Fahrzeuge im Dienst, danach werden sie ersetzt, wie Ufer informiert. Am modernsten ist derzeit der erste Löschzug der Stadt. Die vier Wagen sind alle weniger als zwei Jahre alt, mit Ausnahme der Drehleiter, deren Nachfolgerin im Laufe dieses Jahres kommt. „Dann sind wir fit für übermorgen“, sagt Ufer. Bei einer Nutzungsdauer von 25 Jahren müssen die Fahrzeuge so modern wie möglich sein, um über einen langen Zeitraum den wachsenden Anforderungen zu genügen. Ebenfalls von Vorteil: Die Einsatzfahrzeuge verfügen mittlerweile über eine einheitliche Technik und werden identisch bedient, was die Einsätze für die Feuerwehrleute einfacher gestaltet. Die Fahrzeuge müssen einer DIN-Norm entsprechen und werden zu rund 30 Prozent vom Land bezuschusst. Ansonsten ist die Kreativität und die Erfahrung der Feuerwehrleute beim Entwurf der Fahrzeuge gefragt. Ufer schildert das Prozedere: Die Wehr legt fest, was das Fahrzeug bieten soll und schreibt den Auftrag aus. Ist ein Hersteller gefunden, dauert es rund ein Jahr, bis der neue Wagen fertig ist – in enger Absprache mit den Wehrleuten vor Ort. Rund 3000 Einsätze absolviert die Kaiserslauterer Feuerwehr im Jahr. „Wir versuchen die Fahrzeuge so zu gestalten, dass sie möglichst universell einsetzbar sind“, sagt Michael Ufer. Ein Beispiel ist das Katastrophenschutz-Fahrzeug, das für Stürme, Starkregen-Ereignisse und Brände in unwegsamem Gelände konstruiert ist. Es kann durch 80 Zentimeter hohes Wasser fahren, 600 Meter Schlauch abrollen, hat eine Fahrzeugpumpe und eine separate Pumpe die auch dann nicht kaputt geht, wenn sie einen Keller leer pumpt und dabei Kartoffeln, Tennisbällen oder Schlamm begegnet. Bei den acht Stadtteil-Feuerwehren Kaiserslauterns steht jeweils mindestens ein Löschfahrzeug, das für einfache technische Hilfeleistung ausgelegt ist. Hinzu kommen Fahrzeuge für städtische Aufgaben, etwa das Umweltlöschfahrzeug ULF oder ein Fahrzeug, das beim Einfangen oder Bergen von Tieren eingesetzt wird. Außerdem werden Fahrzeuge für den Katastrophenschutz vorgehalten, die im Rettungswesen und der Verpflegung eingesetzt werden. Sie stehen bei den Hilfsorganisationen, unterstehen aber dem städtischen Referat für Katastrophenschutz. Wartung ist Dauerthema. Kleine Sachen werden selbst repariert, bei größeren geht’s in die Werkstatt. Der Tüv kommt ins Haus, die Wehr hat eigene Prüfstände. „Bei uns muss immer alles funktionieren“, betont der Stellvertretende Feuerwehrchef Ufer.

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