Karlsruhe Ausstellung zur Bühnenbildnerin Trude Schelling-Karrer

Gefragte Bühnenbildnerin: Trude Schelling-Karrer.
Gefragte Bühnenbildnerin: Trude Schelling-Karrer.

Das Literaturmuseum widmet sich der Karlsruherin Trude Schelling-Karrer, die eine gefragte Bühnenbildnerin war, vor allem am Theater Baden-Baden.

Das Literaturmuseum im Karlsruher Prinz-Max-Palais zeigt die Ausstellung „Vorhang auf! Von der Bühne zur Innenarchitektur“, die vom Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt bereits zum 100. Geburtstag der Bühnenbildnerin konzipiert und für Karlsruhe zusammen mit der Schelling Architekturstiftung und dem Museum für Literatur erweitert wurde.

Trude Schelling-Karrer (1919-2009) muss eine junge Frau mit starkem Willen gewesen sein. Ihre beruflichen Anfänge standen kriegsbedingt nicht gerade unter einem guten Stern. Sie begeisterte sich schon früh für das Theater und begann 1938 eine Ausbildung zur Kostümbildnerin am Badischen Staatstheater ihrer Heimatstadt Karlsruhe.

Auch Messestände und Möbel entworfen

Später wechselte sie dann nach Saarbrücken, wo das Theater aber 1942 wegen der Frontnähe geschlossen wurde. Zurück in Karlsruhe, war sie Assistentin des Bühnenbildners Heinz Gerhard Zircher am Staatstheater, das jedoch 1943 zerstört wurde. Und nach Kriegsende übernahm sie in Karlsruhe erste Aufträge als selbstständige Bühnenbildnerin.

Schelling-Karrer, seit 1948 bis zu dessen Tod 1986 Lebensgefährtin und dann Ehefrau des erfolgreichen Karlsruher Architekten Erich Schelling, hat in ihre Bühnenarbeiten immer wieder auch ihr Talent für Innenarchitektur einfließen lassen. Bestes Beispiel ist das 1958 entstandene ständige Bühnenbild für das barocke Schlosstheater in Schwetzingen.

Entwurf für die ständige Bühnendekoration des barocken Schlosstheaters in Schwetzingen.
Entwurf für die ständige Bühnendekoration des barocken Schlosstheaters in Schwetzingen.

In der Ausstellung sind vor allem Bühnenbildentwürfe zu sehen, vor allem für Baden-Baden. Sie war aber gefragt zwischen Wien, Basel, Bochum und Bonn. Ihre Aquarelle zeigen, dass ihr Licht und Leichtigkeit sowie Raumtiefenwirkung wichtig waren, was zusammen einen betont eigene Sprache ergab. In den späteren Jahren gestaltete sie dank ihrer Vielseitigkeit auch Geschäftsräume, Messestände (etwa für die BASF), Möbel oder Leuchten.

Viele der Bühnenbilder, deren Entwürfe zu sehen sind, entstanden für das Theater Baden-Baden. an anderen Häusern entwarf sie auch für die Oper.

Termin

Bis 28. August im Literaturmuseum im Karlsruher Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10: Di, Do und Fr 10-18 Uhr, Sa 14-18 Uhr, So 11-18 Uhr.

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