Rheinpfalz Auf die Anwohner kommt einiges zu

Am kommenden Montag beginnen die Arbeiten zum Ausbau der Ortsdurchfahrt Mayweilerhof. Wenige Tage vor der für anderthalb Jahre geplanten Vollsperrung erhielten Anwohner am Donnerstagabend letzte Informationen, was sie in den kommenden Monaten erwartet. „Es wird erhebliche Beeinträchtigungen geben“, kündigte ein Vertreter der Baufirma an. Dass die Nutzung der „Panzerstraße“ immer noch nicht geklärt ist, stieß auf Kritik.

Wie Anton Stein vom Landesbetrieb Mobilität in Kaiserslautern mitteilte, wird die Umleitung in beide Richtungen über Altenglan und Ulmet eingerichtet. Beim Ziel, die „Panzerstraße“ zu öffnen, „sind wir noch nicht soweit“, sagte er. „Müssen wir jetzt über Ulmet nach Kusel fahren?“, fragte ein Anwohner. „Das ist ein sehr schwaches Bild, dass die ,Panzerstraße’ noch nicht freigegeben wurde“, machte er seinem Ärger Luft. Bei dem langen Vorlauf, den der Straßenausbau benötigt habe, hätte dies vorher geregelt sein müssen, monierte er. Stein verwies auf Verhandlungen mit dem Bund zur Öffnung der „Panzerstraße“, die von der ehemaligen Bundeswehrkaserne bis zur L 169 führt. „Wir haben die Hoffnung, dass wir das in nächster Zeit geregelt kriegen“, sagte Stein. Auf Nachfrage der RHEINPFALZ hielt er sich bedeckt: „Es gibt noch Klärungsbedarf.“ Wie berichtet, war während der Sperrung des Mayweilerhofs zunächst eine begrenzte Öffnung der bundeseigenen Straße geplant: Sie sollte zwischen Kusel und Mayweilerhof für den Schülertransport und Radfahrer geöffnet werden. Dies ist laut Stein aber noch nicht geklärt. Stein hatte vergangene Woche gegenüber der RHEINPFALZ erklärt, dass man auch anstrebe, die Straße für die Dauer der Arbeiten für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr zu öffnen. Gestern sagte er auf Nachfrage, man wolle sich ebenfalls dafür einsetzen, dass auch der Privatverkehr über die Bundeswehrstraße umgeleitet werden könne. Warum die Arbeiten an der nur rund 760 Meter langen Ortsdurchfahrt der K 22 anderthalb Jahre in Anspruch nehmen müssen, wurde ebenfalls erläutert: „Im Untergrund ist ganz schön was los“, schilderte Stein lapidar. Die Verlegung der Leitungen – darunter Wasser- und Abwasserleitungen, Gas- und Telekommunikationsleitungen – werde die meiste Zeit kosten. Vier Facharbeiter seien vor Ort, erklärte ein Vertreter der Firma Faber. Bei solch kleinen Bauabschnitten sei das „eigentlich schon zu viel“. Bei Leitungsarbeiten würden zudem Subunternehmer eingesetzt. Vier Bauabschnitte seien geplant, wovon der erste vom Ortseingang von Blaubach her bis zum Hofladen führe. Im vierten Bauabschnitt werden laut Stein die Anschlüsse nach Ulmet und Oberalben erneuert. Die Gesamtkosten bezifferte Anton Stein auf rund 1,8 Millionen Euro. Davon entfielen auf den Landkreis 540.000 Euro, auf die Gemeinde Oberalben 174.000 Euro, auf die Verbandsgemeindewerke 949.000 und auf die Stadtwerke 127.000 Euro. An der Versammlung nahmen neben Bürgern und Mitgliedern des Gemeinderats Vertreter des Landesbetriebs, Mitarbeiter der Verbandsgemeinde und der Werke, der Straßenmeisterei und des Ingenieurbüros sowie der Firma Faber und der Stadtwerke Kusel teil. Die Bushaltestelle werde verlegt, die Fahrtzeiten würden sich verlängern, wurde mitgeteilt. Erörtert wurden auch Fragen der Müllentsorgung und der Umleitung für den Schwerverkehr. Es müsse ausgeschlossen werden, dass 40-Tonner über Dennweiler-Frohnbach fahren, mahnte ein Gemeinderatsmitglied. Gleich mehrere Betriebe sind von der Sperrung betroffen. Neben dem Hofladen – dort wird nur noch auf Bestellung gebacken – und der Landwirtschaft der Familie Gerthner ist die gerade erst gegründete Solidarische Landwirtschaft betroffen. Die Ausgabestelle werde von Oberalben auf den Mayweilerhof verlegt, kündigte Alexander Gerthner an. Betroffen sind zudem das Bauunternehmen Seubert und Fensterbauer Lieb. Ralph Lieb wies auf Probleme mit der Anlieferung hin: „Wir bekommen jede Woche Lieferungen mit Paletten voller Ware“, sagte er. Wenn er seinen Betrieb aufrechterhalten wolle, könnten diese nicht „irgendwo im Acker stehen“, gab er zu bedenken. Der Vertreter der Firma Faber kündigte für Montag zunächst die Einrichtung der Baustelle an. „Ab Dienstag kommen Sie definitiv nicht mehr durch“, stellte er klar. Die Anwohner müssten sich auf „erhebliche Beeinträchtigungen“ einstellen. Er wies darauf hin, dass die Firmenmitarbeiter Anfang August zwei Wochen Urlaub nehmen. Er habe aber die Hoffnung, dass die Arbeiten nicht bis in den Herbst dauerten, sondern schon nach der Sommerpause 2017 beendet werden könnten. |suca

x