Rheinpfalz Altenheim Haus Bickenalb schließt

Das Altenheim Haus Bickenalb bei Mittelbach schließt. Das teilte der Betreiber, der Landesverein für Innere Mission (LVIM) in der Pfalz, auf Anfrage mit, und, dass es keinen Ersatz-Neubau geben wird, sondern die Bewohner in andere Einrichtungen der Altenhilfe umziehen müssen.

In den vergangenen Monaten habe der Landesverein zusammen mit der Stadt nach einer Lösung gesucht, das Haus Bickenalb über den 31. Dezember 2015 hinaus als Altenheim zu erhalten. Prüfungen seitens der Stadt – die Eigentümerin und Vermieterin der Immobilie ist – hätten allerdings ergeben, dass die notwendige Modernisierung des Gebäudes zu viel kosten würde. „Die damit verbundene Erhöhung des Mietpreises wäre weder dem Landesverein noch den Bewohnern zuzumuten gewesen“, erklärte LVIM-Sprecherin Susanne Liebold. Wie berichtet, hatte der Landesverein ursprünglich einen Neubau auf dem Gelände des ehemaligen Evangelischen Krankenhauses am Himmelsberg ins Auge gefasst und dafür bereits detaillierte Pläne vorgestellt. Liebold: „Dafür erschien ein Investorenmodell lange Zeit eine sehr vielversprechende Option, zu der zahlreiche Interessenten Angebote eingereicht haben.“ Nach intensiver Prüfung habe der LVIM aber entschieden, dass ein solcher Neubau als Nachfolge-Einrichtung für das Haus Bickenalb aus Kostengründen nicht zu realisieren ist. „Daher konzentriert sich der LVIM nun auf den Ausbau der vorhandenen Einrichtungen.“ In Zweibrücken betreibt der Landesverein noch das Altenheim Johann-Hinrich-Wichern-Haus in der Jakob-Leyser-Straße. Für die Bewohner des Hauses Bickenalb und ihre Angehörigen bedeutet die Schließung, dass sie spätestens Anfang nächsten Jahres in eine andere Einrichtung umziehen müssen. In dem Haus gibt es für die vollstationäre Pflege 41 Plätze, einen Kurzzeitpflegeplatz und fünf Plätze für die Tagespflege. Laut Liebold hat sich der Landesverein mit der Stadt darauf geeinigt, dass das Mietverhältnis erst dann beendet wird, wenn die letzten Bewohner ausgezogen sind. „Wir bieten allen Bewohnern an, mit ihnen nach individuellen Lösungen für die weitere Versorgung zu suchen“, sagt Liebold und verweist auf das Wichern-Haus als mögliche Alternative. Man beziehe aber auch Einrichtungen anderer Träger in die Überlegungen mit ein. Den Mitarbeitern biete man persönliche Gespräche und Unterstützung zur Klärung ihrer weiteren beruflichen Perspektive an. In einer Versammlung seien sie über die bevorstehende Schließung informiert worden. Ursprünglich sollten die Mitarbeiter in den Neubau am Himmelsberg überführt werden. Die Bewohner und ihre Angehörigen wurden in einem Schreiben vom 9. Juni über die Schließung informiert. Darin heißt es: „Wir bedauern die Umstände, die für Sie mit der Beendigung des Mietverhältnisses und mit der Schließung von Haus Bickenalb verbunden sind. Wir versichern Ihnen aber, dass die Versorgung und Betreuung bis zu einer neuen, gemeinsam mit Ihnen gefundenen Lösung (...) gewährleistet ist.“ In dem Schreiben werden Telefonnummern angegeben, unter denen ein Gesprächstermin vereinbart werden kann. Martina Sand vom Diakoniezentrum Pirmasens, das das Altenheim Haus Sarepta in Contwig betreibt, erklärte auf Anfrage, dass es in der Contwiger Einrichtung derzeit zehn freie Plätze in der Vollzeitpflege gebe. „Natürlich denken wir darüber nach, wie wir die Not auffangen können, die durch die Schließung des Hauses Bickenalb entsteht“, so Sand. Die Schaffung zusätzlicher Plätze sei aber nicht möglich.

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