Rheinpfalz „Ahoi“ aus Tausenden von Kehlen

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MANNHEIM

/DAHN. Das Sicherheitsaufgebot war riesig. 100 Polizisten mehr als sonst waren beim gemeinsamen Umzug der Städte Mannheim und Ludwigshafen gestern Nachmittag im Einsatz. Größere Zwischenfälle gab es laut einem Sprecher der Polizei aber keine. Einige sollen so tief ins Glas geschaut haben, dass die Beamten sie aus dem Verkehr zogen. Die restlichen Narren konnten auch ohne oder zumindest mit weniger Alkohol lustig sein und für tolle Stimmung sorgen. 330.000 Besucher sollen es letztlich gewesen sein, die die Mannheimer Quadrate in eine riesige Partyzone verwandelten. Die Kurpfalz hatte sich offenbar fest vorgenommen, ihre ganze Vielfalt zu zeigen. Die Fasnachtsumzüge der Städte Ludwigshafen und Mannheim finden immer abwechselnd links und rechts des Rheins statt. Als ungeschriebenes Gesetz ist überliefert, dass das Wetter immer gut ist, wenn die Mega-Veranstaltung in den Quadraten stattfindet. Dieses Gesetz ist gestern eindrücklich untermauert worden: Sonne und an die 14 Grad sorgten bei den Kurpfälzer Narren für wahrhafte Frühlingsgefühle. Genau um 14.01 Uhr setzten sich die 95 Zugnummern im Quadrat N 1 unweit des Mannheimer Schlosses in Bewegung. Es ging Richtung Wasserturm, wo die Stimmung ihren Höhepunkt erreichte. „Ahoi“ donnerte es aus Tausenden von Kehlen. Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz war – passend zum Jubiläum, das dieses Jahr in Baden-Württemberg groß gefeiert wird – als Fahrrad-Pionier Karl Drais verkleidet. Er hatte ebenso viel Spaß an dem närrischen Lindwurm wie seine Ludwigshafener Amtskollegin Eva Lohse, die auf einer Arbeitsreise im vergangenen Jahr in Ecuador eigens für den gestrigen Anlass einen Poncho erworben hatte. Nach ungefähr zwei Stunden löste sich der Zug, der unter dem Motto stand „Egal ob hiwwe oder driwwe, wir sinn alle gemeinsam jung gebliwwe“, in der Nähe des Mannheimer Rathauses auf. Am späten Nachmittag spazierten viele verkleidete Ludwigshafener über die Rheinbrücken zurück in die Pfalz. Nächstes Jahr findet dann der 66. Umzug in Ludwigshafen statt. Vielleicht scheint dann ja auch so herrlich die Sonne wie gestern. Hervorragende Stimmung auch beim Fasnachtsumzug im südwest-pfälzischen Dahn, wo rund 10.000 Bescher ausgelassen feierten. Bei bombastischem Wetter hatten sich viele fantasievoll kostümiert und beklatschten die 60 Zugnummern. Besonderen Anklang fanden die riesigen Fußgruppen und die unermüdlich spielenden Guggemusiker. Sichtlich erleichtert war gestern Abend Umzugsleiter Daniel Laux über den friedlichen Verlauf: „Keine Zwischenfälle, alles verlief gesittet und reibungslos.“ Die Besucher hätten für das neue Sicherheitskonzept mit den Absperrungen und der höheren Polizeipräsenz Verständnis gezeigt. |env/swz

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